GC – BSC YB 0:4

Vorneweg: Unsere Vorschau fiel einem kleinem Planungs-Malheur zum Opfer. Wir entschuldigen uns dafür und geloben Besserung!

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Der Start gegen Basel war sehr gut, die Fortsetzung in Kiev dafür nicht mehr ganz so. Obwohl dank dem Auswärtstor von Christian Fassnacht noch ein Funken Hoffnung bleibt, machte man sich vor dem Spiel gegen GC schon Gedanken, ob die Mannschaft den Kopf 100%ig bei der Sache haben würde. Zu oft verlor YB zwischen zwei europäischen Partien unnötig Punkte.

Im Vorfeld der Partie wurde vor allem diskutiert, wie viel Rotation Adi Hütter wohl betreiben würde. Braucht Hoarau nach seiner langen Verletzung bereits eine Pause oder kommt er nur durch Spielpraxis wieder zur gewohnten Form? Sind Sanogo und Sulejmani eventuell schon wieder einsatzbereit oder geht man hinsichtlich des Rückspiels vom Mittwoch noch kein Risiko ein? Nun, der Trainer zeigte sich mutig und veränderte die Start-11 im Vergleich zum Basel-Match gleich auf vier Positionen. Lotomba und Nsamé gaben ihr YB-Debut, Bertone rückte neben Sow ins Mittelfeld und Fassnacht ersetzte wie bereits am Mittwoch Sulejmani auf der linken Aussenbahn.

Der Start in die Partie war gefällig. YB agierte etwas gefährlicher und GC war bemüht, den Fehlstart vergessen zu machen. Die Zürcher wirkten zu Beginn deutlich konzentrierter als gegen den Stadtrivalen und kamen durch schnelle Kombinationen einige Male in die Nähe des YB-Strafraums. Die Berner gefielen durch schnelles Umschaltspiel und agile Bewegungsmuster in der Offensive. Besonders Assalé und Fassnacht waren viel unterwegs und tauschten des Öfteren situativ ihre Positionen. Nsamé demonstrierte seine Robustheit und deutete mehrfach an, der gewünschte Spielertyp zu sein, dem man als Backup von Hoarau das Vertrauen schenken kann. Er war es auch, der zur ersten gefährlichen Chance kam: Eine Hereingabe von Ravet lenkte er vor GC-Goalie Lindner entscheidend ab, der Ball prallte jedoch an die Latte. GC versuchte nun zu Antworten und zwang von Ballmoos nach einem guten Kopfball Avdijajs zu einer tollen Parade.

Nach einer Viertelstunde spielte Assalé Lotomba frei, dieser hatte Zeit zum Flanken und fand den Fuss von Fassnacht – Tor für YB! Es war die verdiente Führung für Gelbschwarz, das im Anschluss durch Nuhu und Nsamé zu weiteren Abschlussmöglichkeiten kamen. Nach 35 Minuten aber der grosse Schreckensmoment: Lavanchy blieb mit den Stollen am Bein von von Ballmoos hängen, dieser wand sich vor Schmerzen und musste nach längerer Behandlung ausgewechselt werden. Noch während des Spiels kam dann aber die Meldung, dass es sich „nur“ um eine tiefe Wunde handelt die genäht werden muss. Sicher schmerzhaft, aber immerhin keine Bänder- oder Knochenverletzung. Neu im Spiel nun YB-Legende Marco Wölfli der, um dies vorneweg zu nehmen, jedem aufzeigte, dass YB auf der Goalieposition hervorragend aufgestellt ist.

Die Gelbschwarzen benötigten einige Minuten um den Schock der Verletzung zu verdauen, brachten die Führung aber in die Pause. Nach dem Seitenwechsel drehte GC auf und war dem Ausgleich nahe, doch Marco Wölfli verhinderte das 1:1 stark. Mitten in diese Druckphase bescherte uns Milan Vilotic ein nachträgliches Abschiedsgeschenk und lenkte eine Ravet-Flanke unglücklich ins eigene Tor ab. Damit war der Widerstand gebrochen und YB lief zu Galaform auf. Fassnacht lancierte Nsamé herrlich, dieser liess sich nicht zweimal bitten und versenkte mit links zum 3:0. Um sich anständig für diese Vorarbeit zu bedanken, spielte er kurz darauf Fassnacht frei, der das Laufduell gegen zwei GC-Verteidiger gewann und Lindner per Chip bezwingen konnte.

Zwei Spiele, sechs Punkte, 6:0 Tore – der YB-Saisonstart darf als gelungen bezeichnet werden. Das Team scheint in der Breite gut aufgestellt, die jungen Spieler sind heiss darauf, ihre Chancen zu nutzen und bieten dem Trainerteam valable Alternativen. Natürlich (Achtung Mahnfinger-Alarm) sind erst zwei Spiele absolviert und besonders GC wird in dieser Saison kaum vorne mitspielen. Dennoch tut es gut, mit viel Rückenwind zu starten – und genau dieser Rückenwind soll nun genutzt werden, um am Mittwoch das kleine Wunder zu bewerkstelligen.

Die Noten:

von Ballmoos 5/ Starke Parade gegen Avdijaj, danach verletzt ausgewechselt. Gute Besserung Dävu!

Mbabu 4.5/ Sein Durchsetzungsvermögen ist eindrücklich. Allerdings muss er noch an seinen Flanken arbeiten, diese kommen noch zu wenig an.

von Bergen 5/ Arg gescholten nach dem Kiev-Match, zeigte der Captain eine souveräne und abgeklärte Leistung.

Nuhu 5/ Nuhu scheint auf einem guten Weg, seine Aussetzer auf ein Minimum zu reduzieren. Bei Standards noch zu ungefährlich.

Lotomba 5.5/ Quasi fehlerfreie Leistung des Jungspundes der sich ohne Angewöhnungszeit in die Viererkette einführte. Schöner Assist zum 1:0.

Ravet 5/ Bereits gut in Form, stetiger Antreiber und „Assistgeber“ zum vorentscheidenden 2:0.

Bertone 5/ Seine Präsenz und die gesunde Härte taten dem YB-Spiel gut. Offensiv muss er aber noch zulegen.

Sow 5/ Obwohl man ihn wegen seiner offensiven Qualitäten verpflichtete, überzeugte Sow vor allem in der Defensive. Zweikampfstarker Auftritt mit klugen, einfachen Pässen.

Fassnacht 6/ Zwei Tore, ein Assist, defensiv engagiert – Bestnote!

Assalé 5/ Fleissiger Arbeiter, nutzt die Räume clever und ist überall anzutreffen.

Nsamé 5/ Überzeugendes YB-Debut, deutete sein Potential mehrfach an. Die höhere Note bleibt ihm vorerst wegen der Chancenauswertung verwehrt.

Wölfli 5.5/ Rettete in der wichtigsten Phase mehrmals und bewies, dass er nach wie vor bereit ist.

Schick/Aebischer keine Note.

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