BSC YB – GC 0:1

Niederlagen lassen sich meist irgendwie in verheerende, verdiente, unnötige, unglückliche, dumme, unerklärliche, verkraftbare und so weiter einordnen. Handelt es sich um Niederlagen gegen GC, verhält es sich jedoch etwas anders. Jene gestern war beispielsweise keineswegs verheerend und wäre auf der anderen Seite nicht GC gestanden, sie wäre sogar noch verkraftbar gewesen. In der Art und Weise wie sie zustande kam, war sie natürlich ärgerlich, ohne Frage.

YB war über die gesamte Spielzeit gesehen die aktivere Mannschaft, bestimmte weitgehend  das Geschehen und hatte in der ersten Hälfte eine Phase, in welcher die Gäste aus Zürich sich über Minuten kaum aus der eigenen Hälfte lösen konnten. Leider aber schaute nicht mehr dabei heraus als zwei Abschlüsse Ravets, wovon der Erste aus spitzem Winkel von Goalie Mall entschärft wurde und der Zweite am weiten Pfosten vorbeistrich. So waren es die Gäste, welche in der ersten Hälfte die beste Torchance verzeichneten, als Caio nach acht Minuten alleine vor dem glänzend reagierenden Yvon Mvogo scheiterte (und zum Glück den völlig freistehenden und einschussbereiten Dabbur übersah).

Auch in der zweiten Hälfte agierte YB insofern überlegen, als dass es um einiges mehr in Ballbesitz war und sich auch immer wieder in aussichtsreiche Positionen bringen konnte. In diesen aber agierten die Berner dann oft zu umständlich – so dass aus den guten Möglichkeiten kaum Torchancen und damit auch keine Tore wurden. Zwar verzeichnete man über die gesamte Partie nicht weniger als achtzehn Abschlussversuche – jedoch mangelte es diesen an Qualität .

So kam, was nie und nimmer hätte kommen dürfen. GC konnte irgendwie einen Eckball treten, dieser fand Dabburs Kopf und der Israeli hatte keine Schwierigkeiten, das 1:0 zu erzielen. Im Gegensatz zu anderen Partien war das Heimteam diesmal nicht mehr fähig, auf den Rückstand zu reagieren. So war die erste Heimniederlage in der Meisterschaft seit dem 30. Juli 2016 Tatsache. Damals hatte YB gegen Lugano verloren, die Mannschaft, welche nächsten Sonntag in Bern zu Gast sein und hoffentlich die Reaktion YBs auf diese Niederlage gegen GC zu spüren kriegen wird. Denn Niederlagen gegen GC sind vor allem eines: schmerzhaft.

 

Die Einzelnen:

Mvogo 5:             Reagierte klasse gegen Caio und war auch sonst gewohnt sicher. Mit einigen guten Spieleröffnungen.

Von Bergen 4,5:  Leider mit grossem Abzug, weil er es sich von Dabbur erwischen liess und damit beim Gegentor sehr alt aussah. Ansonsten ein gutes Spiel des Captains, gute Antizipation, gewann viele Bälle.

Rochat 4,5:          Solid, aber einmal mehr mit Auf und Abs  bei der Angriffsauslösung. Defensiv ein paar Mal ausgespielt, was GC viel Platz auf seiner Seite brachte.

Lecjaks  5: Vor allem in der ersten Halbzeit sehr aktiv und mit guten Vorstössen. Auch in der zweiten Hälfte mit einer schönen Vorlage, welche Bertone leider nicht verwerten konnte.

Mbabu 4,5:          Einmal mehr mit viel Schwung nach vorne. Einmal mehr schaute dabei aber nicht viel heraus und so war es wie (leider) fast immer bei ihm: Viel Aufwand, wenig Ertrag.

Zakaria  4,5:      In der ersten Halbzeit eine dominante Figur auf dem Platz. Nach der Pause mit deutlich weniger Einfluss als vor Wochenfrist in Basel.

Sanogo 5:            Auffälligster YB-Akteur mit gewohnter starker Zweikampfpräsenz und einigen ungewohnten  Rushes. Seine Abschlüsse waren allerdings wenig eindrücklich.

Bertone 4:            Konnte nicht den gewünschten Einfluss nehmen. Verzeichnete die grösste YB-Chance in der zweiten Halbzeit, doch das Abschlussglück war auch ihm nicht hold.

Ravet 4,5:            Rannte viel und versuchte das YB-Spiel anzukurbeln, agierte aber zusehends kopflos.

Gerndt 3,5:          Er ist offensichtlich noch nicht soweit. Sinnbildlich eine Szene in der ersten Halbzeit, als er zentral am Strafraum angespielt wurde und sich mit einer Drehung alleine vor dem Tor sehen würde – stattdessen aber den Ball «abdeckt» und nach aussen spielt.

Sulejmani 4,5:     Phasenweise gut, dann wieder auf Tauchstation . Konnte die Aufwärtstendenz aber zumindest knapp bestätigen.

Seferi, Schick und Benito wurden erst spät eingewechselt und deshalb nicht benotet. Vor allem Seferi würden wir aber gerne einmal etwas länger sehen.

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