BSC YB – FC Luzern 5:2

Endlich mal wieder ein spektakuläres Heimspiel! Endlich mal wieder ein packender Spielverlauf! Endlich mal wieder ein Hauch Begeisterung!

Doch der Reihe nach.

Adi Hütter überraschte diesmal nicht allzu gross bei seiner Aufstellung. Alain Rochat machte das Rennen um den Platz in der Innenverteidigung und Gerndt rutschte für den zuletzt harmlosen Sulejmani in die Startelf, für diesen wechselte Kubo auf die Seite.

Jener Kubo war es, der zusammen mit Rochat das Spiel schon sehr früh in die richtigen Bahnen hätte lenken können. Doch beide Akteure vergaben ihre Chancen leichtfertig. Innenverteidiger Rochat war in den ersten zwanzig Minuten generell eher im gegnerischen Strafraum anzutreffen, denn im eigenen. Dies sollte sich auszahlen: Nach einem Eckball von Ravet stieg der Romand am höchsten und traf zur verdienten Führung.

Nur wenige Zeigerumdrehungen später war es wiederum ein Eckball, diesmal getreten von Gajic, der den Weg via Luzerner Bein zu einem Gelbschwarzen fand. Einen Tag nach seinem 32. Geburtstag nahm Hoarau den Ball mit der Brust an und versenkte ihn per Fallrückzieher – 2:0!

In diesem Stil hätte es eigentlich weiter gehen können, Chancen waren vorhanden und Gelbschwarz dominierte das Spiel deutlich. Nach 40 Minuten schien sich aber kurzerhand der fussballerische Hirntod in den Reihen der Berner einzunisten. Auf Fehler folgte Fehler, Fehlpässe reihten sich an Slapstickeinlagen und manch einer auf den Rängen wusste was nun kommen würde… Kurz vor der Pause erzielte Marco Schneuwly nach dem x-ten YB-Ballverlust den aus Luzerner Sicht wichtigen Anschlusstreffer. Es schien sich also zu bewahrheiten, was Redaktionskollege Jänu bereits in der Vorberichterstattung erwähnte:

„Wichtig dafür ist, dass die Berner den Kopf voll bei der Sache haben. Am besten wäre, sie wüssten gar nichts von der aktuellen Situation der Luzerner. Mit einer konzentrierten Leistung nämlich, sind wir tatsächlich überzeugt, dass ein Sieg gegen die Innerschweizer sehr wahrscheinlich ist.“

Besagte Konzentration war da, leider aber nur bis in die 40. Minute.

Nach der Pause schienen die Luzerner immer noch beflügelt vom Anschlusstreffer und drückten weiter. Auf der rechten YB-Abwehrseite setzte sich Marco Schneuwly gegen Zakaria durch, die Hereingabe wurde in der Mitte von Michi Frey leicht abgelenkt und schlussendlich am zweiten Pfosten von Hyka zum Ausgleich verwertet.

So begann ein Spiel von neuem, das nach einer halben Stunde bereits hätte gelaufen sein müssen.

Glücklicherweise gelang es Gelbschwarz, den Hebel wieder umzulegen und in Jänus zitierte „Konzentrations-Phase“ zu kommen. Bereits kurze Zeit nach dem Ausgleich liefen sowohl Gerndt als auch Hoarau alleine auf Zibung, scheiterten aber beide.

Nach einer guten Stunde wurde Ravet via Einwurf über die rechte Seite lanciert. Sein Abschluss wurde zuerst noch stark von Zibung pariert, allerdings fehlte ihm hier die anschliessende Unterstützung seiner Vorderleute. Hoarau stand goldrichtig und brachte YB mit seinem zweiten Treffer wieder in Führung. Das Spiel erinnerte anschliessend wieder mehr an die ersten 40 Minuten. YB kombinierte ansprechend und kam zu guten Chancen. Wirklich gefährlich wurde es an diesem Kids-Day aber vor allem bei Standards. Ein solcher sorgte kurz vor der YB-Viertelstunde auch zur Vorentscheidung. Ravet brachte den Ball zur Mitte wo der eingewechselte Sulejmani am höchsten (!) sprang und das 4:2 erzielte. In der Schlussphase durfte sich Hoarau noch endgültig zum Mann des Spiels küren als er mit einem klassischen Bienvenu-Ausrutscher den fünften Treffer markierte.

YB gewann somit zum dritten Mal in Serie und bleibt im neuen Jahr noch ungeschlagen. Die Leistung war vor allem aus offensiver Sicht sehr ansprechend, insbesondere wenn man bedenkt, dass trotz einem 5:2-Sieg die Chancenverwertung bemängelt werden darf.

Am Sonntag findet bereits wieder ein Spiel statt. Der FC Sion macht uns die Aufwartung und wird versuchen, unseren Lauf zu brechen.

Die Noten:

Mvogo 4.5/ Mit zwei starken Aktionen im 1:1, allerdings auch mit einer Unsicherheit und einem gefährlichen Ballverlust.

Hadergjonaj 4.5/ Wie der gesamte Abwehrverbund mit Höhen und Tiefen. Gegen vorne sehr engagiert.

Von Bergen 4/ Ungewohnt viele Unsicherheiten beim Captain, Luzern kam gegen seine Abwehr einige Male zu oft in Abschlusspositionen.

Rochat 5/ Rechtfertigte seine Nomination klar. In der Startphase der gefährlichste YB-Akteur, anschliessend mehr in der Defensive gefordert.

Lecjaks 4.5/ Kommt immer besser in Fahrt, die Spielpraxis tut ihm gut. Ab und zu noch mit kuriosen Bewegungen, aber in der Vorwärtsbewegung immer wieder gefährlich.

Ravet 5.5/ Starke Leistung mit drei Assists. Auch sonst unaufhaltsamer Arbeiter auf seinem Flügel.

Zakaria 4/ Solides Spiel von Denis. Wenig Akzente in der Offensive, dafür defensiv stark gefordert. Kann den Pass vor dem 2:2 nicht verhindern.

Gajic 4.5/ Wiederum eine gute Partie des bereits beinahe Vergessenen. Mit seiner Übersicht ein Gewinn im Zentrum.

Kubo 3.5/ Muss mindestens einen Treffer erzielen und könnte die Partie bereits zur Pause alleine entscheiden. Wirkt etwas überspielt.

Gerndt 4.5/ Sehr fleissig, ergänzt sich sehr gut mit Hoarau. Aktuell aber vom Abschlusspech verfolgt.

Hoarau 6/ Einfach geil.

 

Sulejmani/Bertone/Zulechner keine Note/

Sulejmani mit einem Kopfballtor (!) und Zulechner mit einem Assist sowie 2-3 guten Aktionen gefielen. Bertone fand nicht ins Spiel und brachte kaum einen Ball an den Mann.

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