FC Basel – BSC YB 1:0

Was kann man sich davon kaufen, wenn man die beste Leistung in Basel seit Jahren zeigt, den Gegner phasenweise dominiert und ein Chancenplus erarbeitet – am Ende aber doch mit 0 Punkten dasteht? Genau. Nichts.

Gut, „nichts“ ist vielleicht ein etwas zu hartes Verdikt nach dem gestrigen Auftritt im St. Jakob Park. Es gelang zumindest, ein Ausrufezeichen zu setzen. Man konnte aufzeigen, dass man sich im direkten Duell keinesfalls vor dem Ligakrösus zu verstecken braucht. Die sehr junge YB-Truppe agierte furchtlos und suchte jederzeit den Zweikampf und den Weg in Richtung gegnerischen Strafraum. Doch weder Sulejmani, noch Kubo, noch Bertone gelang es, das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken. Mehrmals rettete Vaclik seinen FCB vor dem Rückstand und wenn dieser für einmal geschlagen war, stand mit Lang ein Verteidiger im Weg.

Nach einer halben Stunde glänzte Basel in der Disziplin, in der sie den Young Boys gestern überlegen waren: In der Effizienz. Nach einem schönen Doppelpass mit Zuffi kam Embolo in eine gute Schussposition und traf den Ball nicht nur optimal sondern auch unhaltbar für Mvogo. Die Basler führten nach ihrer ersten Chance des Spiels – und abgesehen eines Kopfballs von Janko, sollte keine weitere mehr folgen.

Das Gegentor schockte die Gäste nur kurz: Schon bald waren es wieder die in weiss spielenden Berner, die mehr vom Spiel hatten, allerdings nur selten zu wirklich zwingenden Chancen kamen. Es fehlte ein kaltschnäuziger Goalgetter im Strafraum, dieser sass in Person von Guillaume Hoarau verletzt auf der Tribüne – genau so wie sein Vertreter Alex Gerndt, der zwar nicht die gleiche Torquote aufweist aber zumindest gegen Basel meistens trifft.

Nach etwas mehr als einer Stunde folgte der zweite Dämpfer in diesem Spiel. Nach einem Abpraller wollte Wüthrich nachsetzen und wurde dabei von Embolo aus dem Gleichgewicht gebracht. Sein Rutscher führte daher nicht zu einem Tor sondern zu einem Foul an Vaclik, was seine zweite gelbe Karte und damit den Ausschluss zur Folge hatte. Ein sehr hartes Urteil des Schiedsrichter, dem in dieser Szene das Fingerspitzengefühl fehlte.

Zu zehnt brauchte YB einige Minuten um sich zu ordnen, was dem FCB die Möglichkeit brachte, das Spieldiktat zu übernehmen. Abgesehen von einer grossen Chance durch Janko, resultierte aber keine Gefahr vor dem YB-Tor. Im Gegenteil, es war das Team von Trainer Hütter, dass sich auch in Unterzahl wehrte und an den Ausgleich zu glauben schien. Doch als in der Nachspielzeit der eingewechselte Nuzzolo scheiterte, zerplatzen die Berner Träume mit dem Schlusspfiff.

In der Meisterschaft sieht es nun deutlich aus: Der FCB führt 10 Punkte vor GC und deren 12 vor YB. Ein Rückstand dem es nun hinterher zu rennen gilt. Mit Leistungen wie gestern, dürfte es aber nur eine Frage der Zeit sein, bis YB in der Tabelle auf Rang zwei vorstösst – was das Ziel bis zur Winterpause sein muss. Gleichzeitig steht am kommenden Donnerstag das nun wichtigste Spiel der Saison vor der Türe: Im Cup muss YB zuhause den FCZ schlagen um zumindest noch in einem Wettbewerb realistische Chancen aufweisen zu können.

In den Heimspielen agieren die Gelbschwarzen unter Adi Hütter sehr dominant, weshalb diese Aufgabe gemeistert werden sollte.

HOPP YB!

Die Noten:

Mvogo 5/

Beim Gegentor machtlos, parierte gegen Janko hervorragend und war sehr sicher bei hohen Bällen.

Hadergjonaj 4.5/

In der ersten Halbzeit noch unauffällig, in der zweiten aber deutlich aktiver. Bis in die Nachspielzeit mit starken Läufen.

Vilotic 5/

Starke Leistung des Abwehrpatrons, der gegen Ende des Spiels noch als Stürmer agierte.

Wüthrich 4/

Ein streitbarer Platzverweis nach einer soliden Leistung des Youngsters.

Benito 4.5/

Holt seine fehlende Spielpraxis langsam auf und zeigt, dass er ein starker Aussenverteidiger ist. Wird in der Meisterschaft am kommenden Sonntag wohl als Innenverteidiger debütieren.

Steffen 4/

Der Wirbel um seine Person lässt ihn nicht kalt, die Leichtigkeit fehlt aktuell. Dennoch in der zweiten Halbzeit mit einer Steigerung und der einen oder anderen guten Aktion.

Zakaria 4.5/

Sehr zweikampfstark, allerdings nach seiner Verwarnung folgerichtig etwas zurückhaltender.

Bertone 5/

Verlängerte seinen Vertrag bis 2019 und dankte dies mit einer weiteren, starken Leistung. Schade war sein Abschluss etwas unpräzise.

Lecjaks 4.5/

Ordentliches Debüt auf dem linken Flügel. Defensiv sehr solide und nach vorne mit guten Flanken und starken Pressingaktionen. Manko: Suchte zuwenig den direkten Weg in den Strafraum.

Sulejmani 5/

Sehr starker Auftritt des Serben, der bei den meisten guten Aktionen seine Füsse im Spiel hatte.

Kubo 5/

Ebenfalls ein guter Auftritt von Kubo, dem einzig und allein das Glück (und die Kaltschnäuzigkeit) im Abschluss fehlte.

Nuzzolo/Afum/Tabakovic keine Note

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