FC Thun – BSC YB 0:3

Nur vier Tage nach dem emotionalen Sieg gegen Basel mussten die Stadtberner zu den Bergbernern. Auf dem Thuner Plastik konnte YB bis anhin noch nie gewinnen, letztes Jahr musste man sogar dem FC Thun beim Feiern des Europacupeinzugs zuschauen und in der Hinrunde riss sich Marco Wölfli die Achillessehne. Die Stockhornarena war also für YB bisher ein schlechtes Pflaster. Mit dem Sichern eines Europaleagueplatzes hat YB bereits gegen Basel das Minimalziel der Saison erreicht, nun galt es den 3. Platz zu halten und sich so eine kräfteraubende Qualirunde in der Peripherie Europas zu sparen. Thun war neben Luzern das Team, das den Gelbschwarzen diesen angestrebten 3. Platz noch streitig machen konnte. Die Ausgangslage liess also die Begegnung nicht zu einem Spiel ohne Bedeutung werden. Dies war auch den mitgereisten Auswärtsfans anzumerken. Zahlreich fuhren die YB-Anhänger nach Thun und unterstützten die Mannschaft lautstark.

Diese legte auch gleich mächtig los. Im gleichen Spielsystem wie gegen Basel machte YB die Räume eng und versuchte den Thunern möglichst wenig Raum zu lassen. In den Startminuten klappte dies einwandfrei und das kämpferisch erneut starke YB gewann rasch die Oberhand. Den ersten gefährlichen Abschluss aber konnten die Thuner verzeichnen, Marco Schneuwly knallte aber den Ball über Mvogos Gehäuse. Nach gut 10. Minuten wurde der ballführende Martinez von einem Thuner bedrängt. Anstelle des gewohnten Fallers versuchte Martinez sich durchzusetzen und sein Gegenspieler wusste sich nur noch mit einem glasklaren Foul zu helfen. Der fällige Freistoss konnten die Thuner nur bis Steffen klären und dieser zirkelte den Ball aus rund 20 Meter ins Tor. 1:0 für YB! Traumtor! Beide Mannschaften spielten auch nach der Führung der Stadtberner munter weiter und kamen so zu weiteren Chancen. Die beste für die Gelbschwarzen vergab Sutter, nachdem er sich schön im Strafraum durchgesetzt – ja durchgetanzt – hatte. Eine weitere Chance bot sich YB nur wenig später. Sutter lancierte nach einer schönen Kombination Frey, dieser lief Richtung Grundlinie und anstatt den Ball in die Mitte zu spielen, haute er das Ding in die Maschen. Der wichtige Zweitorevorsprung war perfekt und YB konnte diesen – auch dank den Paraden von Yvon Mvogo – in die Pause nehmen. Die Führung war der Lohn für eine äusserst engagierte kämpferisch einwandfreie und spielerisch über weite Strecken sehr gute Leistung! So macht YB Freude!

Nach der Pause passierte so einiges. Doch entweder hielt der gelbschwarze Riegel dicht, oder Mvogo rettete. Ach ja, Kubo konnte in der Nachspielzeit das Skore sogar noch erhöhen. Er behielt nach einem Konter alleine vor Faivre die Nerven und schob eiskalt ein. Danach war Schluss! YB hat in Thun endlich gewonnen und sich den 3. Platz gesichert. Eurooopaaaapookal!!!

Die Noten:

Mvogo: 6. „Yvon“ *klatschklatschklatsch*, „Yvon“ *klatschklatschklatsch*, „Yvon“ *klatschklatschklatsch*!Einwandfrei, wie schon gegen Basel!

Lecjaks: 5. Wohl der grösste Gewinner der Systemumstellung. Fehler in der Defensive scheint er nicht vermeiden zu können, doch er kann das Spiel nach vorne ankurbeln.

von Bergen: 5. Der Routinier findet nach dem Durchhänger wieder zur gewohnten Sicherheit zurück.

Rochat: 5. In den letzten beiden Spielen ungewöhnlich sicher und abgeklärt.

Wüthrich: 5. Es macht Freude dem Jungen zu zuschauen! Weiter so Gregy!

Sutter: 4.5. Gutes Spiel von Scott, müsste das 2:0 markieren. Stand aber teilweise einige Meter zu weit weg vom Gegenspieler.

Martinez: 4.5. Auch er machte seine Sache gut. Zeigte in mehreren Situationen endlich mal Durchsetzungsvermögen und fiel nicht bei jeder Berührung sofort hin. Ein Tor würde ihm wohl sehr gut tun.

Bertone: 4.5. Kam für Spycher in die Startelf. Kämpfte, ackerte, versuchte den Thunern keinen Raum zu lassen und tat dies meist erfolgreich. Schöner Assist zum 2:0. Leider auch einige Fehlpässe und Ballverluste.

Gajic: 4.5. Auch er verlor zwischendurch einen Ball. Allerdings scheint sich auch Gajic gefangen zu haben, denn im Grossen und Ganzen gewann er seine Zweikämpfe und konnte etwas zum Spielaufbau der Berner beitragen.

Steffen: 5.5. Was für ein Tor! Rannte sich die Lunge aus dem Leib, kämpfte wie verrückt und versprühte einen Hauch Zidansches Genie. Super Spiel Renato!

Frey: 5. Auch er kämpfte wie ein Wilder und lief wie gewohnt etliche Kilometer. Hat zudem das wichtige 2:0 geschossen.

Kubo: Keine Note. Kam für Steffen. Versuchte entgegenzuhalten und die kämpferische Einstellung gefiel und erst noch ein Tor.

Spycher: Keine Note: Kam für Frey. Macht eh nur noch alles richtig. Deine Gala kommt am Sonntag, Wuschu!

Hadergjonaj: Keine Note. Kam für Sutter. Und wieder einige Minuten Erfahrung gesammelt. Sicherer als gegen Basel.

Uli: 5.5.

Mut bewiesen und Systemänderung nicht rückgängig gemacht. Dazu ein Jokertor.

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