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Vorschau Cupfinal

Nach dem erfolgreichen Auftakt in die Qualifikation für die Championsleague 20/21, steht nun also noch das letzte Pflichtspiel der Saison 19/20 an. Dies alleine ist bereits skurill. Und es ist ja eigentlich nicht nur einfach ein Spiel, es ist der Cupfinal – und damit die Chance für YB, nach über 60 Jahren wieder einmal das Double zu holen. Was natürlich etwas Riesiges wäre, nur fühlt es sich irgendwie nicht so an.

Man stelle sich vor, alles wäre normal und YB hätte sich gegen Sion nach einem (fast) Last-Minute-Sieg für den Final qualifiziert. Nicht lange nach Spielschluss wären die Spekulationen um die Menge der für YB-Fans verfügbaren Tickets losgegangen, danach der Run auf eben diese. Schlangen auf dem Quartierplatz, hirnrissige Angebote auf Ricardo. Während der sich nun dem Ende zuneigenden Woche, wären Pausen- und Feierabendbiergespräche davon geprägt gewesen, wen Meister-Gerry warum aufstellen soll und ob uns die Basler den internen Querelen zum Trotz den zweiten Pott in dieser Saison würden streitig machen können. Eine ganze Stadt würde spürbar dem Sonntag entgegenfiebern – das mögliche Double für YB, was wäre das für eine Geschichte. Hätte man sie vor ein paar Jahren prophezeit, man hätte wahrscheinlich noch Geld damit gewinnen können.

Denn da war der FC Basel, welcher YB scheinbar unumstossbar vor der Sonne stand. Auch wenn nicht unbedingt im Cup, aber für das Double hätte es auch den Meistertitel gebraucht. Die Basler machten gefühlt alles richtig und waren stets zur Stelle, wenn es darum ging. Ob ihnen dies auch am Sonntag gelingt, man darf es bezweifeln. Denn wenn wir die Situation als skurill empfinden, weil das erste Spiel der neuen Saison vor dem letzten der alten stattfand… wie muss es sich anfühlen, wenn dein neuer Trainer präsentiert wird, drei Tage bevor das letzte wichtige Spiel des alten ansteht? Dass die dafür einberufene Medienkonferenz dann mehroderweniger zu einem Kreuzverhör für den Präsidenten verkam, soll nicht unser Problem sein. Trotz allem ist es keinem Fan zu gönnen, wenn in seinem Verein solch ein Kasperletheater veranstaltet wird. Auch wenn uns das natürlich geholfen hat und wir darüber selbstverständlich überhaupt nicht böse sind.

So steht also nun dieses Finale an, welches aufgrund der aktuellen Situation nicht die Bedeutung erreichen kann, welche es verdient. Nichts desto trotz wird am Sonntag im Wankdorf Fussball gespielt und YB geht auch deshalb als leichter Favorit in die Partie, weil die Kraft bekanntlich in der Ruhe liegt. Dazu kommt der Heimvorteil, welcher in diesem Fall nicht zu unterschätzen sein dürfte. Nicht nur, weil der Meister im Wankdorf seit der Niederlage gegen Porto im November letzten Jahres immer gewonnen hat. In den Direktbegegnungen spielte YB zuhause einmal unentschieden und gewann einmal, während es auswärts zweimal verlor. Damit spricht die Saisonbilanz für Basel, welches so quasi auf 1:2 verkürzt.


Da wir YB auf dem Feld ebenfalls im Vorteil sehen, tippen wir auf ein 3:1 und würden uns dabei allzu gerne den entscheidenden Treffer durch Guillaume Hoarau wünschen. Es ist das, was alle Schätten in den Schatten stellt: das letzte Spiel des grossen Mannes für unsere Farben und niemand kann hin. Man stelle sich vor, was am Sonntag im Stadion los wäre wenn…. und keiner hätte es mehr verdient als er.

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