Cup: FC Luzern – BSC YB 4:0

Der Gästesektor war gut gefüllt. Kein Wunder, schliesslich ging es in Luzern um den Einzug in den Cuphalbfinal, wo ein Heimspiel gegen Thun winkte. Die Fans auf beiden Seiten verzögerten den Anpfiff als Protest gegen die unwürdige Anspielzeit (18.00 Uhr unter der Woche). Als Fan ist man schon längst zum Kunden geworden und als Schweizer Fan halt nur noch ein uninteressanter Nebenkunde eines uninteressanten Nebenmarktes. Die Geldmaschinerie UEFA kann diktieren, wozu sie Lust hat und Verbände und Vereine tanzen nach deren Pfeife. Auch wenn es nichts bringen sollte: solche Proteste seitens der Fans dürfen nie aufhören und Aktionen wie jene der Luzerner erhielten zurecht Applaus aus dem Gästesektor.

Als alle wieder Ihre Plätze eingenommen hatten, konnte die Partie angepfiffen werden. Und es schien, als wären nicht nur die Fans hellwach, sondern auch die elf Berner auf dem Bitz. Ein schnell vorgetragener Angriff über Assalé, führte dazu, dass Sow alleine vor Zibung abschliessen und leider auch am Torwart scheitern konnte. Das war’s auch schon, die Young Boys verloren 4:0. Ende. Aus.

Das Cupaus schmerzt. Die Chance auf zwei weitere grosse Spiele und einen Pokal wurde gestern weggeben. Sie wurde den Bernern nicht weggenommen, sondern sie haben sie den Luzernern auf dem Silbertablett serviert. Als Gastgeschenk einen Cuphalbfinal – pas mal. Die Niederlage an sich kann passieren. Die Absenzen wiegen schwer und der Trend ist aktuell not YBs friend. Dazu noch Cupspiel auswärts bei einem Ligakonkurrenten mit neuem Trainer. Nach einem harten Kampf kann da auch ein souveräner Leader mal stolpern. Nur, harter Kampf sieht ganz anders aus. YB reihte besonders in der zweiten Halbzeit Fehler an Fehler und Seoane wusste wohl nicht ob er Pest, Cholera oder Masern rausnehmen soll. Schon nur in der Viererkette hätte er mit Mbabu, Wüthrich und Lauper gleich sein ganzes Wechselkontingent früh ausschöpfen können. Der Trainer war wohl so überfordert von dieser Entscheidung, dass er das Wechseln lange Zeit gleich ganz sein liess, während seine Jungs auf dem Rasen froh sein mussten, nicht noch ärger in Rückstand zu geraten. Und auch die offensiveren Reihen, kamen nie richtig in Fahrt. Die Tormaschinerie läuft immer noch nicht rund und im Mittelfeld fehlt das schnelle und direkte Passspiel Richtung gegnerisches Tor. Momentan harzt es in der YB-Mannschaft, das erste Mal seit sehr Langem.

Vielleicht werden wir in einigen Wochen sagen, es war der Klapf zum richtigen Zeitpunkt und ab da ging es wieder aufwärts. Doch ein Klapf im Cup kommt halt nie zum richtigen Zeitpunkt und zieht immer das brutale Aus nach sich. Die Antwort gegen GC muss nun folgen und zwar von denselben Herren, die uns diesen Seich eingebrockt haben. Die Mannschaft hat nun dafür zu sorgen, dass für uns in dieser Rückrunde nie mehr auch nur ein Hauch Spannung aufkommt. Mir si dr Meister u mir wärde dr Meister blibe, HOPP YB!

Die Noten

Von Ballmoos: 4.5. Diesmal ohne Big Save und schon verliert die Mannschaft. Wie immer hapert es noch mit der Genauigkeit der Abschläge, dies zu verbessern muss das mittelfristige Ziel sein.

Benito: 4. War noch der stabilste in der Viererkette, seine vielen Flanken fanden aber nur selten einen Abnehmer und auch er stand nicht immer sattelfest, so dass die Luzerner auch auf seiner Seite Räume vorfanden.

Lauper: 2.5. War enorm anfällig und ein steter Unsicherheitsfaktor. Auch die Zuspiele waren sehr ungenau.

Wüthrich: 3. Baute stark ab und reihte in der zweiten Halbzeit viele Fehler aneinander. Fand die Abstimmung zu seinen Nebenmannen nie.

Mbabu: 2.5. Kommt nach seiner Verletzung noch nicht in Fahrt. Fehlte immer wieder in der Kette, so dass die Luzerner viele Platz hatten auf seiner Seite.

Ngamaleu: 4.5. War zumindest in HZ 1 noch einer der engagiertesten, ihm fehlen noch die zündenden Ideen bei hohem Tempo, um auch mal zwei kompakte Reihen überspielen zu können.

Aebischer: 4. Wollte das Spiel an sich reissen und liess sich für den Aufbau immer wieder einige Meter zurückfallen. Leider klappte der Aufbau sehr oft nicht, immerhin spürte man bei ihm lange den Willen etwas reissen zu wollen.

Sow: 3.5. Vergab die grosse Chance zur frühen Führung und hatte danach kaum mehr zählbares zu vermelden. Ging unter.

Fassnacht: 3.5. Blieb das ganze Spiel über erstaunlich blass und unauffällig. Müsste in dieser Konstellation eigentlich einer der Leader bei YB sein. Müsste…

Nsame: 3.5. Der Knoten ist bleibt fest zusammen, leider. Kommt zwar zu Abschlüssen aber glaubt teilweise selber nicht dran, dass der Ball reingehen könnte.

Assalé: 4. Wenn es mal gefährlich wurde, dann dank seiner Schnelligkeit, nur setze er sie viel zu selten ein. Seine Aktionen haben zu selten einen erkennbaren Plan.

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