Lausanne-Sport – BSC Young Boys 1:4

Abgeklärt und souverän zu 3 Punkten auf der schwerbespielbaren Pontaise.

Der Leader der Super League gab sich im dritten Aufeinandertreffen mit den Waadtländern keine Blösse und bezwang Lausanne-Ineosport ohne grössere Mühen klar und deutlich mit 4:1. Es entstand nie der Eindruck, als könne die Genialität Celestinis, die Gene Zidanes, die Aggressivität Rochats oder der neueingekaufte Topskorer Rapp etwas am 14. Saisonsieg, der sechste in der Fremde, der Berner etwas ändern. Mit dem Gameplan Hütters, den Sturmläufen des aktuellen Torschützenleaders Sulejmani oder mit dem «Rückkehrer» Hoarau war YB dem Kontrahenten stets einen Schritt voraus.

Adi Hütter entschied sich den gelbgesperrten Assalé durch Leonardo Bertone zu ersetzen und die Mannschaft, auch aufgrund des krankgeschriebenen Fassnachts, auf ein 4-2-3-1 umzustellen. Die Entscheidung erwies sich nicht zuletzt dadurch als richtig, da die Young Boys das Mittelfeld nach Belieben beherrschten und dadurch kaum Chancen des Heimteams zuliessen. Einzig nach dem vorentscheidenden und wunderschönen 0:3 durch Guillaume Hoarau erlaubten sich die Hauptstädter kurz eine Pause einzulegen und ein, zwei Gänge zurückzuschalten, was die Lausanner und ihr kurz zuvor eingewechseltes Nachwuchstalent Zeqiri zum Ehrentreffer nutzten.

Ansonsten war das Meisterschaftsspiel vom Sonntag eine einseitige Angelegenheit, in der die Berner Kampfmannschaft die Blauweissen in der ersten Halbzeit, mit aufsässigem Pressing, kaum aus der eigenen Spielhälfte liess. Nach dem Pausentee stand man nicht mehr ganz so hoch und erlaubte so dem Heimteam vermehrt, über die Mittellinie zu kommen. Nichtsdestotrotz blieben gefährliche Aktionen vor dem Tor Wölflis die Ausnahme. Das laufstarke zentrale Mittelfeld erstickte Ideen des Gegners im Keim und über die Flügel gelangte man blitzschnell zum definitiv genesenen Guillaume Hoarau. Gestern waren im Spiel des Leaders kaum Schwächen auszumachen – vielleicht bei der unterlaufenen Flanke vor dem Ehrentreffer oder den Bällen welche steil hinter das pressende Mittelfeld gespielt wurden? Im Gegenzug läuft AirFrance wieder zur Bestform auf, Moumi beginnt im Angriff Akzente zu setzen und die Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns gleichen sich mittlerweile auch für YB aus oder zumindest geben sie nach den Spielen kaum mehr Anlass zur Diskussion.

Wir freuen uns auf die Fortsetzung nächsten Samstag gegen den FC Thun, denn auch gegen die haben wir aus der Hinrunde noch eine Rechnung offen, die es zu begleichen gilt.

Noten:
Wölfli 4,5 – Kaum geprüft und ohne Bezug zum Spielgeschehen, musste er sich trotzdem einmal bezwingen lassen.
Mbabu 5 – Wieder gewohnt aktiv auf der rechten Seite unterwegs.
Von Bergen 4,5 – War kaum im Mittelpunkt und erledigte seine Arbeit.
Nuhu 5 – Zweikampfstark mit guter Spielauslösung und ohne Fehler.
Benito 4,5 – Scheint seine Qualitäten endlich konstant auf den Platz zu bringen. Blieb ausser beim Gegentreffer ohne Fehler.
Sanogo 5,5 – Stopfte im Mittelfeld die Löcher und war an zwei Treffern direkt beteiligt. Schade holte er sich nach seiner Gelbsperre bereits wieder eine unnötige Gelbe Karte ab.
Sow 5 – Defensiv und offensiv ein weiteres Mal ohne Fehl und Tadel. Schöne Vorlage zum 1:0.
Moumi Ngamaleu 5 – Tolles Spiel von Moumi. Durfte von Beginn weg ran und dankte dies mit einer guten Leistung und seinem zweiten Super League Treffer. Auch schön, wie er vor dem wegweisenden 1:0 den Angriff auslöst und Sow in die Tiefe schickt.
Bertone 4,5 – Unauffällig erfüllte er seine Aufgaben auf ungewohnter Position souverän.
Sulejmani 5,5 – Dieser Mann ist zur Zeit nur durch eine Verletzung zu stoppen. Zum Glück gab es diesbezüglich heute Entwarnung, so dass wir auch in den nächsten Spielen von der Genialität des Serben profitieren können.
Hoarau 5,5 – Ein zu Unrecht aberkanntes Abstauber Tor, ein verwandelter Elfmeter und ein Tor des Monats – Hoarau Superstar ist zurück!
Lotomba 4,5 – Kam in der zweiten Hälfte für den verletzten Sulejmani und erledigte seinen Job unaufgeregt und fehlerfrei.
Nsame für Hoarau (78.) und Aebischer für Bertone (86.) waren zu kurz im Spiel für eine Benotung.

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