BSC YB – FC Luzern 4:1

Das Wankdorf war vergleichsweise gut gefüllt. Wo zuletzt vor allem schwarze Plastiksitze in die Leere gähnten, leuchteten diesmal viele Kinderaugen dem Spielbeginn entgegen. Anpfiff, fertig, los, hiess es dann und ehe die Gäste aus Luzern auch nur eine Ballberührung hatten, führte YB bereits mit 1:0. Nuhu hatte den Ball vom Anspiel her erhalten, lancierte auf der rechten Seite Yoric Ravet, dieser brachte sich mit einem feinen Doppelpass mit Frey und einem Tunnel in eine ideale Position, um Miralem Sulejmani perfekt freizuspielen. Der aktuell bestens aufgelegte Serbe drosch den Ball in den Netzhimmel – die schnellste YB-Führung im neuen Wankdorf war Tatsache. Und Sulejmani hätte bloss drei Minuten später auch gleich noch für den schnellsten Doppelpack sorgen können, als er mit seinem Kopfball auf eine super getimte Mbabu-Flanke nur knapp scheiterte.

Danach waren kurz die Gäste an der Reihe, welche durch Juric den 1:1-Ausgleich erzielten. Dabei machte auf YB-Seite vor allem Nuhu keine gute Figur. Er war zunächst für die unzureichende Klärung wie dann auch gleich für die ungenügende Bewachung des Torschützen verantwortlich. Durch das Gegentor erlitt das YB-Spiel einen kleinen Knacks, welcher aber mit Luzerns zweitem Treffer – der wegen Offside zurecht nicht den Weg auf die Anzeigetafel fand – zu Ende ging. YB begann nun wieder zu kombinieren und die Spieler sprühten richtiggehend vor Spielwitz. Mit schnellem Passspiel und viel Laufarbeit brachte Gelbschwarz die Gäste aus Luzern in arge Nöte. Nachdem abermals Sulejmani zum 2:1 traf – er verwertete eine herrliche Freistossflanke Ravets mit dem Kopf – wäre es an Michi Frey gewesen, den Spielstand dem Geschehen anzupassen und für eine Resultaterhöhung zu sorgen. Zweimal herrlich freigespielt, scheiterte der YB-Stürmer aber zuerst am hervorragend reagierenden Luzerner-Hüter Omlin und nur wenig später am Gegenspieler. Diesmal aber war Roger Assalé zur Stelle, um abzustauben – 3:1. Kurz danach war Pause und es stellte sich vor allem eine Frage: Würde YB im gleichen Stile weiterfahren können?

Es konnte und Frey kam doch noch zu seinem (wohlverdienten) Treffer: Ballgewinn Zakaria, der mit langen Schritten am Gegenspieler vorbei und herrlichem Pass auf Sulejmani, welcher Frey den Ball per Aussenrist pfannenfertig vor das leere Tor servierte. Fussball vom Feinsten zum Kindertag im Wankdorf und obwohl YB auch danach sehr gefällig weiterspielte, sollte dies der letzte Treffer der Partie bleiben. Youngster Michel Aebischer, der den verletzten Sanogo souverän ersetzte, hätte mit einem Heber aus rund fünfzig Metern beinahe für ein ganz fettes i-Tüpfelchen auf seine und die Leistung der ganzen Mannschaft gesorgt. Er sah den Ball aber von der Latte ins Feld zurückprallen. Auch wenn der Sieg bestimmt noch höher hätte ausfallen können, trat der grösste Teil der Zuschauer den Heimweg wohl so zufrieden an, wie schon lange nicht mehr. Und YB hat es immerhin auf dem Rasen geschafft, wieder einmal gute Werbung in eigener Sache zu betreiben.

 

Die Noten:

Mvogo 5:             Erhielt kaum Gelegenheit sich auszuzeichnen, beim Gegentor ohne Schuld.

Mbabu 5,5:          Wie gewohnt mit viel Drive unterwegs und von den Gegenspielern kaum zu stoppen. Defensiv wenig gefordert.

Rochat 5:             Souveräner Auftritt des Routiniers mit starken ersten Bällen.

Nuhu 4,5:            Grundsätzlich mit einem guten Auftritt, verschuldete aber das Gegentor quasi komplett selber. Dafür mit einem sehr schönen ersten Pass, welcher das frühe 1:0 einleitete.

Benito 5:              Seine Leistung vermochte zu gefallen und man kann wirklich nur hoffen, dass Benito endlich mal für eine längere Zeit ohne Verletzungen bleibt.

Zakaria 5,5:         Schlicht sackstark. Hatte das Mittelfeld komplett im Griff und zeigte auch seine spielerische Klasse. Den Scouts dürfte gefallen haben, was sie von Zak gezeigt bekamen.

Aebischer 5,5:     Auch er mit einem sehr guten Auftritt, imponierend seine Ruhe und Übersicht. Frech sein Versuch aus fünfzig Metern. Der KV-Stift gefällt.

Ravet 5,5:            Sinnbild für die YB-Spielfreude. Lief, trickste, spielte hervorragende Pässe – super Partie des Franzosen.

Sulejmani 6:        Seine Kurve stieg zuletzt stetig an und wir hoffen sehr, dass dies gestern nur ein vorübergehender Höhepunkt war. Die Bestnote verdient er sich nicht nur dank seinen Toren und Vorlagen, sondern auch weil er so viel arbeitet wie wohl nie zuvor. Ob er sich für einen neuen Verein oder den Verbleib bei YB aufdrängen will, entzieht sich unserer Kenntnis.

Frey 4,5:                 Auch wenn wir diesen Treffer wohl alle erzielt hätten: er hat ihn so verdient! Wie schon in Sion enorm viel unterwegs, kam diesmal auch zu Chancen – müsste nun einfach noch beginnen, diese zu nützen.

Assalé 4,5:            Vergleichsweise unauffällige Partie, machte aber sein  Tor und war wie sein Sturmpartner fleissig und viel unterwegs.

Bertone (für Frey), Gerndt (für Sulejmani) und Schick (für Ravet) ohne Note

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