FC St. Gallen – BSC YB 0:2

St. Gallen gegen die Young Boys wurde im Vorfeld etwas überspitzt als „Krisengipfel“ dargestellt. Dennoch war die Ausgangslage natürlich komplett unterschiedlich. Die Gäste stehen trotz zweier Heimniederlagen am Stück nach wie vor komfortabel auf dem zweiten Rang und hätten auch bei einer Niederlage weiterhin alles in den eigenen Händen. Dennoch galt es dringend, den zuletzt offensichtlichen Abwärtstrend zu stoppen. Ganz anders die Situation in der Ostschweiz: Nach einem soliden Start in die Rückrunde gelang den St. Gallern zuletzt wenig, ganze sechs Spiele am Stück konnten nicht mehr gewonnen werden.

Dies veranlasste Joe Zinnbauer zu erstaunlichen Wechseln in der Startaufstellung. Mit Lopar und Barnetta fanden sich zwei Leistungsträger auf der Bank wieder.

Nachdem YB in den ersten Minuten dominant agierte, gelang es den St. Gallern nach und nach die Überzahl im Mittelfeld zu nutzen und die Ostschweizer kombinierten sich teilweise gefällig in die Berner Gefahrenzone. Besonders Ajeti hatte die Führung zweimal auf dem Fuss, scheiterte aber entweder am Gehäuse oder an Mvogo. YB kam im ersten Durchgang nie richtig ins Spiel und hatte einzig durch Assalé und Sulejmani zwei vielversprechende Abschlussmöglichkeiten.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten sich die Berner etwas besser auf die Spielweise des Gegners eingestellt, dennoch gelangen kaum gefährliche Aktionen. Erst durch den Platzverweis gegen St. Gallen-Captain Toko, gelang es YB, das Spieldiktat in die Hand zu nehmen. Leider konnte die Harmlosigkeit aus den letzten beiden Spielen auch im Kybunpark nicht gänzlich abgestreift werden. Erst durch die Einwechslung von Schick und Gerndt löste sich der Knoten bei den Gelbschwarzen. In der Schlussphase legte Schick zweimal auf und beide Male traf Alex Gerndt ins gegnerische Tor. Es waren die beiden ersten Saisontreffer des Pechvogels – der Formanstieg kommt also zur richtigen Zeit. Da der FC Sion aufgrund eines Last-Minute-Gegentreffers gegen den FC Thun verlor, beträgt der Vorsprung auf Rang drei nun bereits 11 Punkte.

Die Noten:

Mvogo 4.5/ Die starke Abwehr gegen Ajeti bewahrte die Gelbschwarzen vor einem Rückstand. Spielte allerdings in der ersten Halbzeit viel zu viele lange Bälle auf Michi Frey.

Mbabu 5/ Aktivster Berner, für einmal auch in der Defensive solide. Hat weiterhin Verbesserungspotential bei den Flanken.

Nuhu 3.5/ Zu viele Fehlpässe in der Spieleröffnung und bei 2-3 Aktionen zu spät. Allerdings auch mit einigen starken Antizipationen.

Rochat 4/ Solider Auftritt des Routiniers.

Lecjaks 4/ Bemüht aber meist glücklos. In der Defensive bügelte er einige Male seine eigenen Fehler aus. (grandioser Seitenwechsel vor dem 1-0)

Ravet 4/ Aufgrund der Unterlegenheit im Zentrum rückte Ravet oftmals in die Mitte wo er seine Stärken aber zu selten abrufen konnte. Defensiv dafür mit mehreren sehr guten Aktionen.

Bertone 4/ Regte sich in der ersten Halbzeit oftmals über die vielen langen Bälle seiner Mitspieler auf, war daran aber nicht ganz unschuldig. Das YB-Zentrum war in der ersten Halbzeit zu oft unterlegen.

Sanogo 4/ Lief als Captain auf und lieferte sich etliche Zweikämpfe mit Toko, die nach einer Stunde zu dessen Platzverweis führten. Erledigte viel Defensivarbeit, spielte aber den einen oder anderen Fehlpass zu viel.

Sulejmani 3.5/ Unauffälliger Auftritt des Serben. Müsste zudem in der ersten Halbzeit zur Führung treffen.

Frey 3.5/ Musste im ersten Umgang enorm viele Kopfballduelle bestreiten, was nicht zu seinen Kernkompetenzen zählt. Wie immer bemüht aber mit wenig guten Aktionen. Vergab beim Stand von 0:0 eine Möglichkeit per Kopf fahrlässig.

Assalé 3.5/ Seine Geschwindigkeit ist eine wertvolle Waffe die aber am Sonntag zu wenig zur Geltung kam.

Aebischer 4.5/ Setzte wiederum Akzente nach seiner Einwechslung, verpasste aber seinen zweiten Saisontreffer.

Schick 5/ Eingewechselt und mit zwei Assists – bravo!

Gerndt 5.5/ Unheimlich wichtige Doublette des YB-Stürmers. Sowohl für die Mannschaft, als auch für ihn persönlich.

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