Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Trainer-Einstand als geglückt beurteilt werden kann?
Punkt 1 und gleichzeitig das wichtigste Argument welches im Fussball zählt: Das Spiel muss gewonnen werden. Nur mit einem Sieg kann man sich des alten Sprichwortes bedienen, welches von neuen Besen, die gut kehren, handelt.
Punkt 2 beinhaltet das Umsetzen der Ideen des neuen Chefs. Es sollte in ersten, wenn auch vorerst kleinen, Ansätzen zu sehen sein, was die Mannschaft als neue Philosophie zu verinnerlichen hat.
Punkt 3 ist quasi als Supplement zu betrachten: Wenn die Partie ein gewisses Mass an Spektakel und Toren zu bieten hat, springt auch der Funke auf das Publikum schneller über und lässt die Fans mit einem optimistischen Gefühl nach Hause gehen.
Adi Hütter kann also nach dem Vaduz-Spiel mehr als zufrieden sein, denn oben erwähnte Punkte wurden allesamt erfüllt.
Bereits nach 50 Sekunden traf Bertone zum 1:0, 20 Minuten später erhöhte Steffen auf 2:0 und noch vor der Pause erzielte Kubo den dritten Treffer.
YB zeigte sich sehr motiviert und einsatzfreudig. Das hohe und frühe Pressing, das von Hütter Anfang Woche als Spielidee präsentiert wurde, konnte bereits erfolgreich angewendet werden und zeigte vor allem beim zweiten Treffer, wie und wo die Gelbschwarzen künftig den Ball erobern wollen.
Nach der Pause lief das Spiel eher in ruhigen Bahnen. YB zeigte sich nicht mehr sonderlich effektiv und der Gast aus dem Ländle hatte so gut wie keine Torchance, weshalb die Messe früh gelesen war.
In der Schlussphase besorgten die Joker Gajic und Nuzzolo mit einem schönen Angriff den Endstand: 4:0 war das Fazit eines unterhaltsamen Abends.
Natürlich gilt es zu bedenken, dass mit Vaduz ein schwacher Gegner zu Gast war. Ebenfalls ist nicht davon auszugehen, dass der Spielverlauf YB nun jedes Wochenende dermassen in die Karten spielen wird. Ein weiterer Grund für die Leistungssteigerung ist selbstverständlich die Rückkehr von Gerndt und Steffen, die der zuletzt sehr limitierten Offensive deutlich mehr Qualität verliehen und mit ihrem Spielstil für die Hütter-Taktik prädestiniert sind.
Dennoch darf man mit dem Auftakt zufrieden sein. Nun gilt es, am Wochenende im Cup die nächste Runde zu erreichen, bevor am Mittwoch Abend dann der Tabellenführer aus Basel nach Bern kommt.
Hopp YB!
Die Noten:
Mvogo 5/
Hatte einen ruhigen Abend und wurde eigentlich nie gefordert.
Hadergjonaj 5/
Das aggressive Spiel liegt ihm. Wieder mehr Vorwärtsdrang als zuletzt.
Vilotic 5/
Die Abwehr wurde generell kaum gefordert und Vilotic verrichtete seine Arbeit solide und unaufgeregt.
von Bergen 5/
Auch der Captain mit weniger Arbeit als in den Spielen zuvor.
Lecjaks 5/
Super Vorarbeit vor dem 2:0 und auch sonst mit vielen guten Aktionen.
Bertone 5/
Lenkte das Spiel mit seinem Tor nach 50 Sekunden bereits in die richtigen Bahnen.
Zakaria 5/
Bildete mit Bertone ein starkes Zentrum. Drehte v.a. in der zweiten Halbzeit auch offensiv mächtig auf.
Sulejmani 5/
Scheint nun langsam aber sicher angekommen zu sein. Wirbliger und fleissiger Auftritt.
Steffen 5/
Einer der Gründe, weshalb YB in der Offensive gleich wesentlich besser auftrat als in den letzten Wochen: Reni is back!
Kubo 5/
Hervorragender Assist nach 50 Sekunden und auch noch ein schönes Tor.
Gerndt 5/
Auch der zweite Rückkehrer überzeugt auf der ganzen Linie, war der „Vorzeige-Presser“ im neuen System und zeigte bereits wieder, wie wichtig er für YB ist.
Nuzzolo/Gajic/Afum keine Note/
Vor allem Nuzz und Gajic setzten sich beim Treffer zum 4:0 schön in Szene.
Leo Bertone zum Sieg gegen Vaduz auf RGS:
