YF Juventus – YB 2:4

Eigentlich ist es in den frühen Cuprunden nicht ungewöhnlich, dass der Oberklassige gegen den Kleinen ein bisschen zittern muss und am Schluss den Sack doch noch zumacht. Oder ein bisschen arrogant formuliert: Man gibt dem Amateur ein bisschen Schnur und schaukelt das Ding dann trotzdem heim. Egal welche Variante bevorzugt wird, gegen YF Juventus ist es für YB jedenfalls gut ausgegangen.

Allerdings gelang es YB in den letzten Jahren in regelmässigen Abständen aus Berner Sicht negative Cup-Geschichte zu schreiben. Diese beiden Erfahrungen sassen den Gästefans auf dem Utogrund wie Engel und Teufel bis zur 74. Minute auf den Schultern. Die Startphase gehörte zwar noch YB, dann war aber Schluss. Marco Bürki wurde wieder einmal als Aussenverteidiger eingesetzt und wirkte sicherer als noch in der letzten Saison, obwohl ein Erstligist natürlich nicht massgebend ist. Nach einem Sturmlauf über die linke Seite schoss Bürki in seinem ersten Saisonspiel gleich sein erstes Tor. Nach der Führung brach nicht etwa der Kleine ein, sondern der grosse Tabellenführer aus Bern. YB hatte den schnellen Angriffen der Zürcher nicht viel entgegenzusetzen. Von Bergen schien die Länderspiele noch in den Knochen zu spüren. Wie sich die YB-Verteidigung ohne Zverotic und mit einem müden von Bergen präsentierte, hinterliess ein ungutes Gefühl. Die zwei YF-Tore erinnerten jedenfalls fatal an letzte Saison. Nach Juventus‘ Ausgleich sahen die Young Boys etwa gleich viel vom Spiel, wie die Gästefans die auf einer Leichtathletik-Matte und der Tartanbahn hinter einem Zaun ausharrten.

YB lieferte sicher kein fantastisches Spiel ab und ein neutraler Beobachter drückte YF Juventus im Verlauf des Spiels vielleicht sogar ein bisschen die Daumen. Trotzdem darf man sich auch über diesen erarbeiteten YB-Sieg ohne schlechtes Gewissen freuen. Auch wenn das Spiel ein Krampf war – die Tore von Costanzo und Kubo waren es nicht. Das Freistosstor des aufblühenden Costanzo und der Weitschuss liessen mit Sicherheit auch den neutralen Beobachter und heimichen YF-Unterstützer jubeln. Mit den schönsten YB-Toren der bisherigen Saison leiteten die Gelbschwarzen den Sieg ein und Tabakovic markierte alleine vor dem Tor noch den letzten Treffer zum 4:2 für YB

In zwei Monaten trifft YB auf den FC Le Mont-sur-Lausanne. Gegen den Erstligisten wäre die Zeit reif, den Teufel von der Schulter zu schubsen und wieder einmal im Cup zu überwintern.

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