Gross-Bashing oléolé

Ein paar Gedanken von Köbi Kuhnz zu diesem Zeitungsinterview http://www.bernerzeitung.ch/sport/fussball/Gross-rumt-auch-Fehler-ein/story/21969457 un den Reaktionen darauf

Da gibt unser Trainer ein Interview, antwortet anständig, sachlich und korrekt auf sämtliche Fragen….und wird allseits in der Luft zerrissen, weil’s halt einfach grad Mode ist. Differenziert wird diesbezüglich schon lange nicht mehr, Hauptsache schlecht und Kaenzig raus, Hasler raus, Gross raus und – natürlich, wie weitsichtig – Investoren raus. Das hingegen würde sämtliche Probleme lösen, denn ohne diese lästigen Investoren wären die vorgenannten drei ja gar nicht erst nach Bern gekommen was besonders weitsichtig wäre (…und natürlich auch deren viiiiiiel bessere und – vor allem – beliebtere Vorgänger nicht. Merksch öppis?).

Zurück zum Interview. Gross raus, also – dabei sagt er nichts das man nicht nachvollziehen könnte, falls man denn versuchen würde auch nur ein bisschen Objektivität walten zu lassen.

Ich fand die Vorrunden-Spielweise auch hässlich/grässlich. Sieht man sich aber die beiden letzten Spiele an vermutet man dann doch eine Spielidee die durchaus sehenswert und/oder erfolgreich sein könnte. Im Thun-Spiel hatten wir 6-7 Gross-Chancen (Wortspiel?). Diese – eigentlich fertigen – Tore wurden allesamt mit schönen Spielzügen, grösstenteils über die Aussenverteidiger oder Flügel, herausgespielt die schön anzuschauen waren und Freude machen. Wenn das der Plan ist….

Die Frage stellt sich halt schon, ob nicht einfach viel zu viele Spieler ihrer Form hinterherhecheln und mittlerweile bin ich mir ganz sicher dass die Stürmer schlicht nicht gut genug sind, einzelne zumindest noch (oder noch lange) nicht und dass diese beiden Umstände der Grund unserer Frustvorrunde waren und die Spielweise nur das Symptom daraus. Einzelne mögen aus „Form hinterherhecheln“ „Fehlende Klasse“ machen, was daran aber wenig ändert.

Deshalb wünschen wir Christian Gross doch jetzt dass er a) tatsächlich seine 2 Wunschspieler im Winter erhält, b) in der Vorbereitung der Eine oder Andere seine Form (wieder) findet und dann können wir im Frühling seine Arbeit und seine Spielweise erneut beurteilen.

Das ganze Geschwätz rundherum (à la „3. Phase“ etc., jeder kennt’s) stammt nämlich nicht von ihm, er kann da nichts dafür und hat auch nie etwas dazu beigetragen. Im Gegenteil; er hat Fernziele formuliert „ich will dort sein wo’s um Titel geht“, gleichzeitig aber immer vom „Aufbau, der zu leisten ist“ gesprochen und dass das „Zeit benötigt“.

Dieser Artikel bedeutet also nicht dass ich jetzt zum Gross-Jünger mutiert wäre, ich wünsche mir für den Mann einfach eine faire Chance. Und falls – ich meine, wenn – er sie im Frühling nutzen wird sind wir ja alle froh. Schliesslich geht’s darum dass wir YB siegen sehen wollen. Ob da dann jemand an der Seitenlinie steht der mir nicht sooooo sympathisch ist wäre dann völlig egal. Und ob dabei X oder Y in der Innenverteidigung steht, ebenfalls.

Moinz Köbi

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