FC Zürich vs. BSC YB 2-3

Kurzbericht:

Vor dem Spiel schien es, als hätten sich die ganzen Zürcher Medien auf ein Schützenfest „Ihres“ FCZ eingeschworen. Im „Sport aktuell“ wurde eine geschätzte Viertelstunde über den Knüller zum Saisonauftakt berichtet – offenbar würden aber nur die Zürcher zum Spektakel beitragen. Anders ist nicht zu erklären, weshalb über Abdi (geht wahrscheinlich nach Italien, obwohl er ja auch gerne bleiben würde, und dennoch reif für den Wechsel wäre, aber irgendwie, und sowieso…), Margairaz (bestieg mit Schnegge ein Sight-Seeing-Boot in Zürich, nicht umgekehrt. A propos: Sight-Seeing in Zürich? What the Hell?) & Challandes (ja, genau: das ist der stämmig gebaute, weisshaarige Choleriker, der seinen Stressball bereits im ersten Saisonspiel auf die Laufbahn des Letzis schoss. Eine Art „Schällibaum für Sight-Seeing-in-ZH-Fans“) berichtet wurde, indes aber keine Silbe über YB fiel.

Auch am Morgen des Matchtages, widmete die grösste Schweizer Tageszeitung dem Spiel eine Doppelseite. Darauf: 3/4-Seite FCZ, 1/8-Seite Tabelle und 1/8-Seite über Degen und dessen letzte Chance.

Nun, wenn der sportliche Branchenleader in der Schweiz die Saison zu Hause starten kann (übrigens zum ersten Mal seit 97 – wurde auch in allen Gazetten vermeldet) und gleichzeitig noch das Schweizer „Jahrhunderttalent“ Johan Vonlanthen verpflichtet (siehe Bild), dann darf man schon etwas mehr Aufmerksamkeit erwarten – trotzdem war mit YB immerhin der Vizemeister, Vize-Cupsieger, Burkhaltercup-Dominator und frischgebackener Uefagöppsiegerbesieger zu Gast. Dies ging in der allgemeinen FCZ-Heiligsprechung leider verloren.

FCZ-Familie

Gruppenbild mit Dame: Johan, Ancillo und Heliane

Doch unsere Jungs haben die Möglichkeit wahrgenommen, die Schweizer Fussball- und Medienwelt Lügen zu strafen: Ein 3:2 Sieg im Letzigrund zum Saisonstart und damit kurzfristiger Vorsprung von 3 Punkten auf Basel und Zürich – YB-Herz was willst du mehr? Mit einer guten aber noch nicht perfekten Leistung wurde das vermeintlich beste CH-Team besiegt. Fürs erste Spiel waren bereits einige sehr gute Ansätze zu sehen, die auf eine erfolgreiche Fortsetzung hoffen lassen.

Hart aber unfair – die Benotung von gaeubschwarz.be:

Wölfli
5.5
Hat mit seinen Paraden wesentlich zum Sieg in Zürich beigetragen. Hielt was zu halten war und fing jeden Flankenball ab. Starke Leistung.
Ghezal 4.25 Noch merkt man ihm den verletzungsbedingten Trainingsrückstand an. Mehrere Unsicherheiten, aber keinen groben Aussetzer. Deshalb auch etwas besser als Dudar.
Dudar
4.0
Abwehrchef – ein Ausdruck mit dem wohl nur Journalisten etwas anfangen können. Trotzdem erwarten wir von Dudar eine klare Steigerung, sobald er sich besser ins Team integriert hat. Starke Aktionen bei Kopfbällen auf der einen Seite, ein krasser Aussetzer gegen Hassli auf der anderen. Letzterer hätte spielentscheidend sein können und darf nicht passieren. Wir sind gegenüber neuen Spielern (noch) nachsichtig. Besonders nach Auswärtssiegen beim Meister.
Affolter
4.75
Jüngster Abwehrspieler – beste Leistung der drei. War aber besonders in der Anfangsphase vom Pressing der Zürcher überfordert.
Sutter
4.5
Licht und Schatten, wobei das Licht vor allem am Anfang der Partie vorherrschte. Baute ab.
Yapi
6.0
Eigentlich vergibt man die Höchstnote nur selten, aber wer eine Mannschaft in Zürich als Regisseur zum Sieg führt und selber noch ein Tor beisteuert hat diese verdient. Die Redaktion freute sich über Yapis Reaktion nach der unerklärbaren gelben Karte: Lächeln und weiterspielen.
Hochstrasser
5.0
Gute Partie, hielt Yapi oft den Rücken frei.
Degen
5.25
Wir haben seine Vorbereitungsspiele fast alle live mitverfolgt und sind ob seiner Leistung nicht überrascht: Hier will jemand zeigen, dass er ein guter Fussballspieler ist. Unglaubliches Laufpensum und einen herausgeholten Penalty als Krönung. Übrigens: Blick, News und all die andern: Der war glasklar.
Doumbia
5.5
Er war schon letzte Saison gut, doch was der Künstler gestern mit dem Ball anzufangen wusste war schier unglaublich. Gehört unseres Erachtens klar in die Startaufstellung. Nur zwei in aussichtsreicher Position vergebene Grosschancen verhindern die Bestnote.
M.Schneuwly
2.5
Das war null komma nichts. Ausgleich der Zürcher vorbereitet und eine Kungfu-Aktion gegen Tihinnen als auffälligste Aktionen. In der Vorbereitung hat er immerhin getroffen und damit seinen Startplatz in Zürich wohl gerechtfertigt. Aber mit solchen Leistungen resp. Nichtleistungen zieht Coly sehr schnell an ihm vorbei. Einzig positiv war seine Einstellung: War bemüht.
Ragozzoni
5.0
Gutes Spiel, schönes Tor. Wir sind zufrieden mit seiner guten Leistung.

Frimpong, Schneider und Pasche werden nicht benotet. Die Redaktion möchte immerhin loswerden, dass sie zwar Schneiders technische Fähigkeiten als eher limitiert betrachtet, ihn aber nicht abgeschrieben hat.

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