BSC YB – FC Sion 3:1

Es herrschten widrige Bedingungen im Wankdorf für ein Fussballspiel. Der Schneefall war zwar nicht allzu stark, jedoch stetig, so dass sich die Flocken teilweise an den Plastikhalmen ansetzen konnten. Die Vorfreude auf die bevorstehenden 90. Minuten konnte bei uns auf den Rängen trotzdem kaum grösser sein, endlich ging‘s wieder los und erst noch mit einem Spitzenspiel gegen den FC Sion.

Die Gäste waren es, die besser und schneller in die Partie kamen. Sie konnten in der Startviertelstunde viele Zweikämpfe im Mittelfeld gewinnen, die Berner in ihrer Platzhälfte einengen und sich Chancen erspielen. Letztere wurden glücklicherweise nicht genutzt. Danach startete auch YB in die Rückrunde. Vor allem das Spiel über die beiden Flügel Ravet und Schick belebte das Spiel der Berner. Der Franzose war es auch, der nach einer guten halben Stunde zu einem Freistoss anlief. Alain Rochat scheint bei YB seine eigene Freistossvariante zu haben, lief in Position und verwertete Ravets Flanke zur Führung. Das Heimteam hatte nun Spiel und Gegner fest im Griff und konnte nur sieben Minuten später die Führung ausbauen. Zwar brauchte Hoarau nach Schicks Tunnelvorarbeit zwei Versuche, brachte den Ball aber dennoch im Sion-Tor unter. So ging‘s mit einer verdienten Führung in die Pause, die sich kurz nach Wiederanpfiff noch komfortabler gestalten sollte. Ein schneller und weiter Mvogo Abwurf nahm Ravet gekonnt mit, passte wunderschön zu Schick und der Österreicher schob zum 3:0 ein. Der Sieg war damit in der Tasche. Die Höhe bestimmte dann Akolo mit dem 3:1 Ehrentreffer und brachte damit so etwas wie Spannung zurück ins Spiel. Dass daraus nie wirkliche Spannung wurde, hatten sich die Sittener selbst zuzuschreiben. Zu viele aussichtreiche Möglichkeiten liessen sie ungenutzt und kamen nicht mehr zum Anschlusstreffer. Die Berner ihrerseits konnten die frei werdenden Räume nicht in gute Konterchancen ummünzen, die Auslösung oder der letzte Pass wurden oft zu wenig konsequent gespielt. Trotzdem blieb es für uns auf den Rängen bis zum Schluss ein entspanntes Spiel und die Spieler wurden für den Sieg zurecht von der Kurve gefeiert.

Die Young Boys wissen nun, wo sie nach der Pause stehen. Die Form stimmt und der Schwung konnte ins neue Jahr mitgenommen werden. Das Spiel gegen den Ball funktionierte phasenweise bereits sehr gut und besonders die Offensivmaschinerie läuft nach wie vor wie geschmiert. Schick, dessen Vertrag bald verlängert werden sollte, und Ravet, der im Sommer wohl nur durch ein Wunder gehalten werden kann, versprühen Spielfreude und Effizienz. Potenzial hat das Offensivspiel allerdings noch durchs Zentrum, wo sich Zakaria und Sanogo noch überzeugter ins Spiel nach vorne einschalten müssen. Ebenfalls Steigerungspotenzial hat der Defensivverbund. Der zugegeben starken Offensivabteilung des FC Sion gelang es, zu viele Chance zu kreieren. Dies würde sich in anderen Spielen rächen und gilt es deshalb zu verhindern. Am besten schon nächste Woche beim zweiten Spitzenspiel innert Wochenfrist in Luzern.

Die Noten:

Mvogo: 5.5. Bewahrte YB vor dem Rückstand, agierte gewohnt sicher und leitete mit einem fantastischen Auswurf das entscheidende 3:0 ein.

Mbabu: 4.5. Kam schlecht ins Spiel und stand zu Beginn einige Male falsch, steigerte sich dann markant.

Von Bergen: 4.5. Abstimmung mit Rochat stimmte nicht immer, wurde öfter ausgespielt als auch schon.

Rochat: 5. Zwei entscheidende Aktionen: Schoss den Führungstreffer, rettete den zwei Tore Vorsprung. Ansonsten musste er seine Gegenspieler einige Male gewähren lassen.

Sutter: 5. Mr. Zuverlässig machte seinen Job wie immer grundsolide.

Sanogo: 5. Keiner behauptet den Ball wie er. Fightete bis zum Schluss und konnte auch mit rabiatesten Mitteln kaum vom Spielgerät getrennt werden.

Zakaria: 5. Auch er enorm ballsicher und mit vielen eroberten Bällen. Muss gegen vorne noch lernen konsequenter vorzugehen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Schick: 5.5. Seine Konstanz ist verblüffend. Bucht quasi in jedem Spiel seine Skorerpunkte und dies in einer abgeklärten Art und Weise, die eine Vertragsverlängerung verdient hätte.

Aebischer: 4.5. Baute nach starker erster Halbzeit – mit dem Höhepunkt der erfolgreichen Balleroberung vor dem 2:0 – etwas ab, der Junge ist aber auf einem guten Weg.

Ravet: 6. Besser geht’s kaum. Schlug Zentimeter genaue Pässe übers halbe Feld, rannte sich die Seele aus dem Leib und war schlicht die spielentscheidende Komponente im YB-Spiel.

Hoarau: 5. Nach wie vor steht der eindrückliche Eintoreschnitt pro Spiel. Doch auch der Franzose kann sich noch steigern, so liess er einige Chancen aus und auch die Zuspiele kamen nicht immer bei Mitspieler an.

Bertone / Sulejmani / Seferi: k.N. Schön Seferi wiedermal in Bern auf dem Platz zu sehen.

 

Schneegestöber im Wankdorf

Tags: Keine Tags

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.