BSC Young Boys – Xamax 5:2

Die Befürchtung, dass das Spiel gegen Xamax mühsam werden könnte, war nicht unbegründet. Eine Partie, die zwischen zwei bedeutsamen Europacup-Begegnungen liegt, ein aufsässiger Aufsteiger und die allgemeine Erwartung eines Sieges, machten das Duell mit Xamax zu einem Drahtseilakt. Sieben der elf Spieler auf dem Feld gehörten zuletzt nicht zum Stamm und erhielten die Gelegenheit, ihre Nomination zu rechtfertigen.

Nach einem beschwingten Start mit einem Lattenschuss von Aebischer mussten die jungen Young Boys einen Dämpfer hinnehmen. Xamax traf nach einem Corner zum 1:0 und Neuzugang Camara machte nicht die beste Figur. Kein Problem, wenn die Reaktion gelingt. Diese kam sechs Minuten später in Form des wieder genesenen Assalé. Sein Aussenristabschluss war grosse Klasse und stellte den Gleichstand wieder her. Im strömenden Regen war YB die spielbestimmende Mannschaft. Die zweite Garde sprühte vor Spielfreude und erarbeitete sich Chancen, einzig der Führungstreffer wollte nicht fallen. Kurz vor der Pause wurde Gelbschwarz belohnt. Aebischer bediente Ngamaleu mit einem tollen Pass. Der Kameruner vollendete den Angriff mit einem satten Schuss und sicherte den Young Boys die Pausenführung.

Das Ziel nach der Pause war klar: Mit dem dritten Tor die Vorentscheidung herbeiführen. Zuerst war es jedoch Xamax, das für Aufsehen sorgte. Von Ballmoos stand ein bisschen weit vor seinem Tor und wurde sofort unter Beschuss genommen. Der Ball knallte an die Latte und somit herrschte in dieser Statistik Gleichstand. Leider folgte darauf auch der Ausgleich auf der Anzeigetafel. Wieder war es ein Corner, wieder war es Sejmenovic, der per Kopf traf. Gerry Seoane reagierte, indem er Mbabu einwechselte. Der beste Mann der laufenden Saison sollte mithelfen, den Sieg zu sichern. Dieses Unterfangen schien auf gutem Weg. YB spielte zuweilen etwas wild, deckte die Schwächen der Neuenburger Defensive aber schonungslos auf. Schliesslich krönte Aebischer seine grandiose Leistung mit seinem Tor. Sein Distanzschuss wurde zwar noch leicht abgefälscht, das tat seiner Freude aber keinen Abbruch. Nun stand es 3:2 und alles war für einen Sieg angerichtet.

Noch vor der YB-Viertelstunde kamen Sulejmani und Hoarau aufs Feld – zwei Wechsel, die Seoane bereits vor dem Führungstreffer in die Wege geleitet hatte. Diese offensiven Verstärkungen machten sich rasch bezahlt. Sulejmani wurde im Strafraum regelwidrig gestoppt und der Schiri zeigte auf den Punkt. Hoarau als Penalty-Verantwortlicher delegierte die Aufgabe an Nsame, dem wenig geglückt war. Nsame verwertete souverän und schloss seinen Arbeitstag mit einem Erfolgserlebnis ab. Das konnte Marcis Oss, seines Zeichen Xamax-Verteidiger nicht von sich behaupten. In der 90. Minute lenkte er eine Hereingabe von Assalé unglücklich zum 5:2 ab. Das Tor bedeutete den Schlusspunkt einer ereignisreichen Partie, in der sich die Ersatzkräfte von YB weitgehend erfreulich „gemetzget“ haben.

David von Ballmoos 4.5 Bei den Gegentoren ohne Chance, aber auch keine Möglichkeiten herauszuragen.

Schick 4.5 Wenig Einfluss aufs Spiel, insbesondere gegen vorne.

Wüthrich 5 Der „Routinier“ der Abwehr bestätigte die guten Leistungen der letzten Wochen.

Camara 3.5 Sah bei den Gegentoren gar nicht gut aus, deutete aber grosses Potenzial für die Zukunft an.

Garcia 5 Zu Beginn funktionierte die Abstimmung mit Ngamaleu nicht gut, danach verbesserte er sich stark und belebte die Seite.

Fassnacht 4 Zu wenig auffällige Szenen. Ev. täte ihm eine Pause gut.

Aebischer 5.5 Geiler Auftritt, weiter so!

Bertone 5 Erster Einsatz als Captain und mit gutem Aufbauspiel.

Ngamaleu 5 Auch als Flügelspieler (und Torschütze) überzeugend.

Nsame 4.5 Über lange Zeit wenig sichtbar. Souveräner Penalty zum 4;2.

Assalé 5.5 Fast schon wieder der alte Assalé. Wirblig, etwas verspielt, aber torgefährlich.

Mbabu 5 War eine halbe Stunde im Spiel und war auffälliger als Schick zuvor.

Hoarau und Sulejmani Wollten vor dem Zagreb-Spiel noch ein bisschen kicken und taten das zur vollsten Zufriedenheit aller.

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