Liebe Leser
Für den Knüller gegen Basel kommen Sie in den Genuss zweier Vorschauen. Am besten beide lesen und sich somit doppelt auf das Spiel heute Abend freuen. Auch in einer hochprofessionellen Redaktion kommt es halt ab und an zu Doppelspurigkeiten, jedoch soll die Arbeit ja nicht für die Katz sein und deshalb heute etwas mehr Lesestoff. 🙂
Vorschau Marco
Die Gefühlslage vieler YB-Fans bewegt sich oft zwischen schier grenzenloser Euphorie und tiefschwarzer Depression. Nach der Abwärtsspirale zu Saisonbeginn als sich jedes Spiel wie ein weiterer schmerzhafter Schlag in den Magen anfühlte, hat sich die Stimmung in den letzten drei Wochen um 180 Grad gedreht. Adi kam, sagte Servus und siegte sofort. In den Spielen gegen Vaduz und Chiasso überzeugten die Young Boys mit starken Pressing-Phasen und einer mehrheitlich sattelfesten Verteidigung. Positiv ist sicher, dass der neue Trainer bereits einen deutlichen Einfluss auf den Mannschafts-Auftritt hat. Das stimmt optimistisch im Hinblick auf die mittelfristige Zukunft.
Allerdings muss die Wirkung von Adi Hütter auch in der richtigen Relation beurteilt werden. Die Rückkehrer Gerndt und Steffen haben bereits gezeigt, wie wertvoll sie für die Mannschaft sind und haben entscheidend zu den beiden Siegen beigetragen. Durch ihre rechtzeitige Genesung haben sie Hütter einen guten Start in Bern beschert. Oder um es in der Lieblings-Zeitform aller Fussballfans zu sagen: Hätte die Verletzungshexe bei YB nicht so rabiat zugeschlagen, wäre Uli Forte vielleicht noch im Amt.
Neben den Leistungsträgern Gerndt und Steffen haben natürlich auch die Gegner einen wesentlichen Anteil an der derzeitigen Mini-Euphorie. Siege gegen Chiasso und Vaduz sind gut und recht und für YB-Fans bestimmt nicht selbstverständlich, doch echte Gradmesser waren diese Teams nicht. Der Massstab wird am Mittwochabend der FC Basel sein. Die Bilanz mit null Niederlagen aus 15 Spielen wirkt tatsächlich beeindruckend und auch mit einem gelbschwarzen Herz muss man sich eingestehen, dass uns der FCB im Moment wohl mehr als einen Schritt voraus ist. Nichtsdestotrotz gibt es Grund genug, sich auf das Spiel zu freuen. Das Pressing des «neuen» YB könnte auch gegen Basel zum Erfolg führen und von Gerndt und Steffen darf man infolge der Spielpraxis sogar noch eine Steigerung erwarten. Offen ist noch, wer die Position neben Zakaria besetzt. Laut YB sind sowohl Gajic wie auch Sanogo fraglich. Wir sind optimistisch, dass sich Sanogo fit genug fühlt, um gegen den FCB von Beginn weg zu spielen.
Vorschau Jänu
Adi Hütters Einstand in Bern hätte kaum besser verlaufen können. Nicht nur die beiden Siege und das Torverhältnis von 6:0 lassen sich sehen, sondern es ist vor allem die Art und Weise wie die Mannschaft auftritt, wie sie das gewünschte Pressing des Trainers umzusetzen versucht und die Torchancen plötzlich verwertet, die den Fans gefällt. Zugegeben, der FC Vaduz und der FC Chiasso sind bestimmt nicht die Gegner an denen sich unsere Young Boys zu messen haben. Die Ansprüche in Bern sind zu Recht einiges höher.
Viel näher liegen sie nämlich am nächsten Gegner – dem FC Basel. Dieser legte eine eindrückliche Siegesserie hin und hat bisher noch keinen einzigen Punkt abgegeben. Somit bietet sich ihm gegen YB die Chance, das erste Saisonviertel ohne Punktverlust abzuschliessen. Dies würde einmal mehr eindrücklich unter Beweis stellen, wie gross der Vorsprung des FCBs auf die anderen Teams ist und es ohne ein schwächelndes Basel in der Super League keinen Titel zu gewinnen gibt.
Die Spiele gegen Basel im Wankdorf haben es eigentlich immer in sich und die Berner waren dabei kaum je die schlechtere Mannschaft. So scheint es gar als könne YB in diesen Spielen jeweils noch einen Zahn zulegen sowie eine Spur effizienter und aggressiver auftreten. Wenn dies auch heute der Fall sein wird, hat unsere Elf sicherlich gute Chancen, den Baslern ein erstes Bein in dieser Saison zu stellen. Danach könnte man etwas euphorisiert fast schon von einer Miniserie unter Hütter sprechen und der verpatzte Saisonstart würde ein weiteres kleines Bisschen in Vergessenheit geraten. Doch dafür braucht es 90 Minuten hochkonzentrierte Arbeit und eine breite Brust der Berner. Damit wird der Funke bestimmt auch auf die Zuschauer überspringen, so dass dies ein richtig geiles Flutlichtspiel wird! Auf geht’s, HOPP YB!
Basel spielt zwar bisher eine starke Saison, die Auftritte gegen Tel Aviv und St. Gallen haben aber gezeigt, dass der FCB nicht immer souverän ist. Wir rechnen deshalb mit einem spektakulären 4:2-Sieg und somit mit einer Fortsetzung der zaghaften Euphorie. Die Tore erzielen Gerndt (2x), Sulejmani und Zakaria.
Nach diesem Spiel ist das erste Saisonviertel beendet und damit auch unser Wettbewerb. Gesagt sei so viel: Die Pessimisten werden die Realisten sein und Wurst und Bier unter sich ausmachen. 😉
