Saisonstart 2014/2015

Nach der WM ist vor der Super League, oder so. Kaum hat Deutschland fertig getanzt, startet in der Schweiz schon der Ligaalltag. Wir freuen uns darauf, endlich wieder mit YB mitzuleiden, zu feiern, zu jubeln, zu fluchen und zu hadern. Auf eine erfolgreiche Saison! HOPP YB! 

In der Sommerpause hat sich bei YB einiges getan. Ein kurzer Überblick vor dem Saisonstart kann da nicht schaden. Dabei wollen Pele und Jänu kurz die Neuzugänge vorstellen, die Abgänge verabschieden, mögliche Aufstellungen präsentieren und uns natürlich auch Ziele für die neue Saison setzen. 

Transfers 

Zugänge 

– Gregory Wüthrich

Wird mit einem Profivertrag für die starke letzte Saison belohnt. Wüthrich ist ein Versprechen für die Zukunft.

– Thomas Fekete

Auch er erhält einen Profivertrag. Zeigte einige gute Leistungen in der abgelaufenen Spielzeit, wurde allerdings auch durch Verletzungen gebremst. Momentan kuriert er noch eine Beckenoperation aus.

– Mathias Vitkieviez

Ihn hatte man schon gar nicht mehr auf dem Radar, nachdem er die letzten Spielzeiten jeweils an diverse Klubs verliehen war. Nach dem Transfer von Martinez zu Torino wurde aber plötzlich eine Position im Kader frei – und somit war „Matigol“ wieder im Team. Nach einer ansprechenden Leistung im Test gegen Schaffhausen, schlug die Verletzungshexe wieder erbarmungslos zu: Kreuzbandriss, Ausfall bis mindestens Ende Jahr. Vitkieviez wird daher – wenn überhaupt – erst in der Rückrunde um eine mögliche Vertragsverlängerung spielen.

– Adrian Nikci

Durch den Abgang von Josef Martinez und den Kreuzbandriss von Matias Vitkieviez drängte sich eine Verstärkung der Aussenpositionen auf, da diesen in den Fortschen Systemen eine wichtige Rolle zukommt. Die entstandene Lücke wurde mit Adrian Nikci geschlossen. Nikci – bestens bekannt aus seiner Zeit beim FCZ – spielte vergangene Saison beim FC Thun. Dies allerdings nur auf Leihbasis von Hannover 96. Auch bei YB spielt Nikci vorerst auf Leihbasis und dies nur für ein halbes Jahr. Nikci ist vor allem bekannt für seine enorm schnellen Flügelläufe, ausserdem weiss er auch, wo das Tor steht und trifft dieses auch regelmässig. Er ist auch im zentralen offensiven Mittelfeld und Uli Forte bekommt so eine weitere Möglichkeit zu rotieren. Unter den gegebenen Umständen ist die Verpflichtung Nikcis bestimmt eine sehr gute Lösung und die sportliche Führung agierte mit der nötigen Vernunft. Nikci muss im ersten Saisonspiel in St. Gallen eine Sperre absitzen.

– Sekou Sanogo Junior:

Leider wird er auch bei uns nicht seinen eigentlichen Spielernamen „Sekou“ auf dem Trikot tragen – davon hat man ihm aus dialekttechnischen Gründen bereits bei Thun abgeraten. Dies ist aber – nebst den zwei Spielesperren zu Saisonbeginn – die einzige Einschränkung in Bezug auf Sanogo. Ansonsten ein sehr guter Zuzug, technisch versiert, gute Übersicht und vor allem mit einer tollen körperlichen Präsenz im zentralen Mittelfeld. Er wird sich nach seinen Sperren mit Sicherheit einen Stammplatz erarbeiten und im YB-Mittelfeld die Fäden ziehen.

Abgänge:

– Christoph Spycher (Rücktritt):
Wuschu trat bekanntlich am Ende der vergangenen Saison zurück, bleibt aber dem Verein in einer anderen Funktion weiterhin treu.

– Josef Martinez (AC Torino):
Nachdem der Venezolaner nach der Hinrunde von der Spitze der Torschützenliste grüsste, holten ihn die YB-Verantwortlichen nach Bern zurück. Er spielte zwar auch ihn Bern ordentlich, jedoch gelang es ihm nicht, konstant gute Leistungen zu bringen. Zudem hatte er gegen Ende der Saison fast schon beängstigende Ladehemmungen. So kam auch die Offerte aus Turin etwas überraschend. Nebst dem schönen Batzen dürfte für Bickel vor allem die weitere Ausdünnung des Kaders den Ausschlag für den Transfer gegeben haben, sind ihm doch ansonsten die Hände vertragstechnisch sehr gebunden. Somit war der Entscheid sicherlich richtig, Martinez abzugeben. Trotzdem, Merci Josef!

– Alexander Gonzalez (FC Thun):
Der andere Venezolaner gehört zwar weiterhin YB, wechselt aber für ein Jahr nach Thun.

System und Aufstellung

Die Systemfrage war in der Saisonpause das wohl am meisten diskutierte Thema bei den YB-Fans. Nach der erfolgreichen Systemumstellung in den letzten Meisterschaftsspielen hat Uli Forte die Gewissheit, dass das 3-4-3 System bei YB funktioniert. Dies gibt ihm die Möglichkeit, in der anstehenden Spielzeit öfter Systemänderungen vorzunehmen. Der breite und ausgeglichene Kader bringt zudem viele Rotationsmöglichkeiten, die durch die Dreifachbelastung sicher von Nöten sein werden. Forte wird sich voraussichtlich auf ein 4-2-3-1 und ein 3-4-3 System fokussieren. In Bestbesetzung dürften die Startaufstellungen wie folgt aussehen:

4-2-3-1 System

Forte hat personell viele Optionen und somit ist es schwierig, DIE Stammelf vorauszuahnen. Ausserdem wird ,durch die erwähnte Mehrfachbelastung und dem nötigen Rochieren, wohl kaum eine Mannschaft mit elf unbestrittenen Stammkräften auf dem Platz stehen. So hat selbst der frühere Kapitän und langjährige Torwart Marco Wölfli nach seiner Rückkehr den Stammplatz nicht garantiert. Mvogo zeigte gute Leistungen und ein gesunder Konkurrenzkampf kann für die Torwartposition durchaus befruchtend sein. In der Defensive kann Forte auf der rechten Aussenverteidigerposition Hadergjonaj an Stelle von Scott Sutter bringen, zudem stehen für die linke Aussenbahn Bürki und Rochat als Optionen zur Verfügung. Letzterer bildet zusammen mit Wüthrich auch die Alternative für die Innenverteidigung. Im zentralen Mittelfeld gibt es ebenfalls einige Möglichkeiten. Während Sanogo wohl gesetzt sein wird, streiten sich Costanzo und Gajic um den zweiten Platz im defensiven Mittelfelg. Costanzo kann allerdings offensiv agieren. Frey und Kubo werden ebenfalls um den offensiven Mittelfeldplatz mitkämpfen. Auch die Flügelspieler Zarate und Nuzzolo haben mit Steffen und Nikci sehr starke bis ebenbürtige Konkurrenz. Unbestritten gesetzt ist in einem Ein-Mann-Sturm Alexander Gerndt. Mit seinen läuferischen und kämpferischen Qualitäten ist er die optimale Besetzung für diese Position, ausserdem kann er die Bälle halten. Zuerst muss er sich aber von seiner langwierigen Verletzung erholen. Seine Back-Ups werden Frey und Afum sein.

3-4-3 System

 

Auch im 3-4-3 hat Forte viele Möglichkeiten. Der Konkurrenzkampf im Tor bleibt bestehen. Für die Innenverteidigung werden sich Wüthrich und Bürki aufzudrängen versuchen. Sutter und Lecjaks auf den Aussenbahnen dürften im 3-4-3 eher gesetzt sein als im 4-2-3-1, denn ihrer Spielveranlagung kommt die offensivere Position entgegen. Im Zentrum streiten sich Sanogo, Costanzo und Gajic um die zwei freien Positionen, die beiden erstgenannten wohl mit leichtem Vorteil. Auf den Flügeln bleibt der oben erwähnte Konkurrenzkampf ebenfalls bestehen, allerdings würde wohl Steffen nach seinen guten Leistungen in diesem System Zarate vorerst vorgezogen werden. Im Sturmzentrum wäre Gerndt wahrscheinlich weniger unumstritten als im 4-2-3-1. Einerseits hat er sich in dieser Position noch nicht bewiesen, andererseits zeigte Michi Frey sehr gute Leistungen. Sein Manko, dass er die Bälle als einzige Sturmspitze kaum halten kann, kommt im 3-4-3 weniger zur Geltung.

Durch die vielen Verletzten sowie die Sperren von Sanogo und Nikci muss Forte bereits in den ersten Spielen ersatzgeschwächt antreten. Unser Vorschlag für das erste Meisterschaftsspiel in St. Gallen gibt es am Freitag in der Vorschau aufs Spiel.

Die Goaliefrage

Das zweite heiss diskutierte Thema in der Sommerpause war die Goalieposition. Dies dürfte wohl auch die brisanteste Entscheidung sein, die Forte fällen muss. Wölfli kommt bald aus seiner Verletzung zurück, Mvogo kuriert zwar noch an einer Sprunggelenkverletzung, hofft aber am Samstag einsatzbereit zu sein. Wird Forte weiter am aufstrebenden Mvogo als Nummer 1 festhalten? Kehrt der dienstälteste YB Spieler nach seiner Verletzung wieder zurück in den Kasten? Oder rotiert Forte auch auf der Goalieposition und bestimmt keine klare Nummer 1? Fragen über Fragen auf die es bald eine Antwort geben wird und muss. Forte dürfte bewusst sein, dass sein Entscheid wahrscheinlich langfristige Nachwirkungen auf die Torhüterbesetzung von YB haben wird. Auch bei uns in der Redaktion sind die Meinungen sehr unterschiedlich, weshalb wir uns zwar nicht klar festlegen. Die Tendenz weist allerdings schweren Herzens in Richtung Mvogo.

Saisonziele

Was soll man von einer Saison erwarten, in der die personellen Vorzeichen beim Saisonstart alles andere als positiv sind? Bei der aktuellen Absenzenliste wird weder der Start in die Meisterschaft ein Spaziergang, noch ist die Qualifikation für die EL-Gruppenphase ein Selbstläufer (was beides natürlich auch in Vollbesetzung nicht der Fall wäre).

Nach dem Auftakt gegen St. Gallen werden Woche für Woche wichtige Spieler zurückkommen (Nikci, Sanogo, SVB, Vilotic, Wölfli und später Gerndt) was der Mannschaft jeweils frischen Schwung bringen kann und wird. Dass eine Siegesserie zu Beginn nichts zu bedeuten hat, wissen wir spätestens seit letzter Saison – daher wären Punktverluste zu Beginn verkraftbar.

Unsere Zielsetzungen sind ansonsten ähnlich wie die des Vereins:
In der Meisterschaft erwarten wir kaum den Titel, doch die Top-3-Platzierung ist ein Muss. Daneben wäre ein Überwintern im Pokal erfreulich und die Gruppenphase in der EL die Kirsche auf der Torte.

 

Die gestrige Pressekonferenz mit Interviews von Scott Sutter und Uli Forte gibts hier (RGS):

 

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