BSC YB – FCB 2:3

Bereits in der Pause wechselte Adi Hütter zweimal: Für Milan Gajic, der stark begann aber ebenso stark abbaute, kam Denis Zakaria. Dazu kam Linus Obexer zu seinem zweiten Einsatz in der ersten Mannschaft. Er ersetzte den gestrigen „Totengräber“ Jan Lecjaks, dessen katastrophale Abwehrleistung im ersten Umgang für eine 3:0 Führung der Gäste sorgte.

 

Zugegeben: Es ziemt sich nicht, in einer Mannschaftssportart die entscheidenden Fehler nur bei Einzelnen zu suchen. Zu wichtig und entscheidend ist das Kollektiv, zu viele Fehler passieren erst am Ende längerer Ketten an Unzulänglichkeiten.

So waren es auch gestern diverse Faktoren, die zu einer Niederlage führten. Einerseits die fehlende Effizienz vor dem Tor. Andererseits viele Fehler in der Arbeit gegen den Ball. Dies begann bereits im Mittelfeld, wo man selten mit dem richtigen Timing in die Zweikämpfe stieg. Auch auf den Flügeln war man in der Rückwärtsbewegung regelmässig einen Schritt zu spät. Dazu kamen die individuellen Fehler, welche gegen die Basler leider meist sofort bestraft werden.

 

Eigentlich waren es die Young Boys, die gegen einen ersatzgeschwächten Meister den besseren Start für sich beanspruchten. Die Zielstrebigkeit vor dem Tor liessen die Berner aber vermissen.

So führte der FCB zu Pause mit 3:0, ohne eine starke Leistung abgerufen zu haben. Die Fehler im eigenen Strafraum sowie die Effizienz machten in der ersten Halbzeit den Unterschied aus.

 

Trotz des Doppelwechsels hatte YB im zweiten Umgang Mühe, das gewohnte Spiel aufzuziehen. Die Basler wurden etwas gefährlicher und konnten YB streckenweise in deren Hälfte einkesseln. Nach und nach lösten sich die Gelbschwarzen aus der Umklammerung und sorgten mit Kontern und geschickten Seitenwechseln für Betrieb. Man näherte sich dem Anschlusstreffer merklich, doch es passte zu diesem Spiel, dass stets ein gegnerisches Bein im Weg stand oder die Zuspiele um wenige Zentimeter zu ungenau waren.

 

Erst mit der Einwechslung Nuzzolos konnte das Heimteam den Knoten lösen: Ausgerechnet der Bieler, der sein letztes YB-Heimspiel bestritt, traf zum Anschluss und sorgte auch danach mit einem unermüdlichen Auftritt für Unruhe.

 

Leider fiel das 3:2 zu spät: Erst in der 90. Minute traf Hoarau im Fallen an Vaclik vorbei ins Tor. Dass der Schiedsrichter anschliessend nur 2 Minuten nachspielen liess und so jegliche Möglichkeit für einen letzten Angriff unterband, wäre in einem tabellenmässig wichtigeren Spiel als kleiner Skandal taxiert worden. So blieb aber nur die Ernüchterung, dass man einen möglichen Sieg gegen den Serienmeister fahrlässig vergeben hatte und dazu die wichtige Chance vergab, vor einer anständigen Kulisse (21‘000) Werbung in eigener Sache zu machen.

 

Bleiben noch zwei Dinge:

 

– Im Spiel gegen Thun vom kommenden Mittwoch eine gute Auswärtsleistung abrufen, um möglichst mit einem Sieg in die Sommerpause zu gehen.

 

– MERCI BEAUCOUP NUZZ!

 

 

Die Noten:

 

Mvogo 4/ Beim zweiten Gegentor lässt er den Ball vorwärts prallen. Ansonsten solide aber von seinen Vorderleuten oftmals im Stich gelassen.

 

Hadergjonaj 5/ Mit Abstand der beste (Abwehr-)Spieler am gestrigen Nachmittag. Rackerte unermüdlich nach vorne und nach hinten.

 

Vilotic 3.5/ War meist nicht Urheber der Gegentore, reagierte aber bei Fehlern seiner Nebenleute zu passiv.

 

Von Bergen 4/ Seine persönliche Leistung war in Ordnung, die Organisation des Abwehrverbundes mangelhaft.

 

Lecjaks 1.5/ Setzte sich offensiv 2-3 Mal gut in Szene. Ansonsten ein haarsträubender Auftritt des Tschechen.

 

Ravet 4/ Weniger auffällig als auch schon. Versuchte viel, allerdings ohne Ertrag.

 

Gajic 3.5/ Zu Beginn mit einigen tollen Bällen in die Spitze. Baute aber Mitte Halbzeit ab und reihte Ballverlust an Ballverlust.

 

Bertone 4.5/ Solides und kampfstarkes Spiel.

Sulejmani 4.5/ Grösster Aktivposten in der Offensive. Müsste wieder vermehrt selber in den Abschluss gehen.

Gerndt 4/ Starker Kopfball der von Vaclik ebenso stark pariert wurde. Ansonsten ohne Fortune.

Hoarau 4.5/ Rieb sich an der Basler Verteidigung auf, jagte aber auffällig oft auch langen Bällen nach. Traf schön aber spät zum 3:2.

Obexer 4.5/ Solide Halbzeit. Kam im Angriff nicht so zur Geltung wie noch gegen St. Gallen, defensiv dafür aber 2-3 mal gefordert.

Zakaria 4.5/ Verlieh dem Mittelfeld Stabilität und setzte hartnäckig nach.

Nuzzolo 6/ Merci Nuzz!

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