Vorschau FC Lugano – BSC YB

Freude macht es dieser Tage wahrlich nicht, YB-Fan zu sein. Erneut scheinen bereits im Herbst alle Titelhoffnungen begraben, erneut war der Saisonstart geprägt von Turbulenzen, erneut hadert man mit vielen verletzten Spielern und erneut will der letzte Funke Hoffnung doch nicht vollends von uns weichen.

Klar, 14 Punkte sind auf jeden Gegner eine sehr grosse Hypothek, auf den FCB wirkt sie gar noch grösser. Die Basler gewinnen im Moment einfach alles in der Meisterschaft. Die anderen Teams können scheinbar noch so gut mitspielen und dem FCB gar überlegen sein, die drei Punkte gehen ans oder bleiben am Rheinknie. Somit macht es gar keinen Sinn, uns im Moment mit der Tabelle zu befassen, sondern der Fokus muss einzig und allein auf der Leistung der Gelbschwarzen in Lugano liegen. Dass ein rechnerisch noch möglicher Titel aber nie ganz abgeschrieben wird, versteht sich von selbst. Also gilt: nicht über den Rückstand auf Basel lamentieren, sondern ins Tessin fahren und mit drei Punkten im Gepäck die nächtliche Rückreise nach Bern antreten.

Ein Sieg im Tessin würde der Mannschaft in der aktuellen Lage sicherlich gut tun. Seit vier Spielen wartet man nun auf einen Vollerfolg, dazu erlebte das Team mit dem ärgerlichen und schmerzhaften Cup-Out einen richtiggehenden Tiefschlag. Davon müssen sich die Berner erstmals erholen und sich mit der neuen Situation abfinden, dass die Super League der einzige Wettbewerb bis zum nächste Burkhalter-Cup sein wird, in dem sie sich beweisen dürfen. Eine neue Situation erlebt sicherlich auch Adi Hütter in Bern. Die Hurra-die-Gams-Stimmung ist vorerst vorbei. Auf der kleinen Euphoriewelle ging alles etwas einfacher, jeder Schritt fiel leichter, die Pässe waren genauer und die Schüsse satter. Morgen hingegen muss für einen Sieg gekrampft, gefightet und Gras gefressen werden. Denn einfach werden es die Luganesi den Bernern nicht machen. Im heimischen Cornaredo haben sie aus den letzten drei Spielen sieben Punkte geholt, sechs Tore geschossen und nur eines gekriegt (Sion 3:0, St. Gallen 3:1, FCZ 0:0). Man kann also durchaus von einer Heimstärke des Aufsteigers sprechen.

Nach dem morgigen Spiel steht die nächste Nationalmannschaftspause an, die letzte in diesem Jahr. Bisher lässt sich die YB-Saison sehr schön im Natizyklus nachzeichnen. Die erste Phase bis zur ersten Natipause in September war der blanke Horror (europäisches Aus, Trainerentlassung, uninspirierte Auftritte), danach kam Hütter und so etwas wie Euphorie brach in Bern bis zum nächsten Länderspielunterbruch im Oktober aus (5 Siege). Doch seit diesem konnten die Berner nicht mehr reüssieren. Somit sollten wir eigentlich alle froh sein, dass nun die nächsten Länderspiele anstehen. Nun hoffen und glauben wir aber, dass der Mannschaft die Trendwende dieses mal vor der Natipause gelingt. Wichtig dafür ist, dass bei den Spieler auf keinen Fall das Gefühl aufkommen darf, dass die kommenden Spiele beinahe bedeutungslos seien (schlechte Aussichten nach vorne, einigermassen gesichert auf Platz 2/3). Denn sonst droht auch in der Meisterschaft der Fall ins Niemandsland und die damit verbundene Langeweile und Ratlosigkeit könnte durchaus zu einem grösseren Erdbeben im Verein führen. Gott bewahre!

Adi Hütter wird es allerdings gelingen, solche – für die Spieler verheerende – Gedanken aus den Köpfen zu bringen, so dass gegen den FC Lugano eine Leistungssteigerung gelingt. YB hat mit dem morgigen Gegner noch einen Rechnung offen. Die Heimniederlage gegen den Aufsteiger im August, war einer der Tiefpunkte der Berner im Jahr 2015. Auf dem Papier sollte die Revanche gelingen, doch wie wir alle wissen, hält sich YB nicht immer an die Papierform. Zudem fehlen immer noch zahlreiche Leistungsträger, viele sind verletzt und Steffen gesperrt. Immerhin kehren Vilotic und Wüthrich in die Innenverteidigung zurück. Die anderen neun Positionen würden wir wie folgt besetzen und damit im Cornaredo einen 2:0 Sieg feiern. Auf geht’s YB kämpfen und gwinne!

 

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Zum Schluss noch etwas Werbung in eigener Sache. Chefredaktor Pele macht’s regelmässig, Redaktor Marco tat es beim 1:1 in Vaduz und meine Wenigkeit wird es morgen tun: Das Spiel live auf RGS (zusammen mit Gäbu) kommentieren. Die Live-Übertragung startet um 19.15, wie immer auf Radio Gelbschwarz.

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