FC Basel vs. BSC Young Boys 3-2

Der Start ins Spiel gehörte Basel. YB musste im St. Jakobspark das Spiel nicht machen und konzentrierte sich zuerst einmal darauf, dagegen zu halten. Nachdem der erste basler Schwung weg war, konnte man zunehmend offensive Akzente setzen und nach einem Freistoss war es Bertone, der die Berner in Führung brachte. Gerndt war es dann, der kurze Zeit später nach einer unglücklichen Aktion des Schiedsrichters (lenkte einen Basler Querpass vor die Füsse von Bertone – allerdings weit in der Platzhälfte der Berner) und einer schönen Einzelleistung YB 2-0 in Front brachte. Das 2-1 durch Streller folgte bereits kurz vor der Pause. Nach der Pause machten erneut die Basler das Spiel. Auch wenn die Berner sich diesmal schwer taten, roch es lange Zeit nicht nach Ausgleich. Was aber in der 71. Minute folgte, sollte sich als folgenschwer für das Spiel herausstellen: Der mässig begabte Fussballer Xhaka grätschte Gerndt brutal von hinten um und verletzte diesen dabei. Der gut positionierte Schiedrichter liess es überraschenderweise bei einer Verwarnung bewenden. Ohne die offensive Lebensversicherung Gerndt gelang gegen vorne nicht mehr viel und Basel behielt den Druck aufrecht. Schliesslich war es ein Sonntagsschuss, der nach einer Abstimmungsschwierigkeit in der YB-Innenverteidigung den Ausgleich brachte. Damit aber nicht genug. Routinier Streller gelang es durch eine schauspielerische Einlage, den schwachen Schiedsrichter Hänni zu einem Penaltypfiff zu bewegen. Frei verwertete sicher und Basel buchte damit das späte Siegestor. Dass Nuzzolo als praktisch letzte Aktion des Spiels statt den Ausgleichstreffer zu erzielen nur die Torumrandung traf, passte zum Berner Abend. Gerndt wünschen wir an dieser Stelle von Herzen gute Besserung!

Die Noten:

Mvogo: 4
Sutter: 4
Vilotic: 4
Von Bergen: 4.5
Rochat: 4
Gajic: 4.5
Bertone: 5
Nuzzolo: 4
Martinez: 4.5
Frey: 4
Gerndt 5.5
Hadergjonaj 4.5
Kubo und Afum zu kurz im Einsatz.

 

 

Ein paar Worte möchte ich aber noch loswerden:

Lieber Herr Hänni. Es ist sicher unschön, wenn tobendes Publikum und wütende Basler Funktionäre einem zu verstehen geben, dass man mit einem unglücklichem im Wegstehen quasi einen Treffer der Gegner eingeläutet hat. Das gellende Pfeifkonzert, mit dem Sie in die Pause verabschiedet wurden, sprach Bände. Als Ihr Arbeitstag zu Ende war, waren allerdings die Basler Gemüter wieder versöhnt. Dass YB verloren hat, lag bestimmt nicht (nur) an Ihnen. Was mir aber auffällt ist, dass Sie sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr haben beeinflussen lassen. Nach Ihrem Ballablenker haben Sie als quasi direkte Reaktion erst mal Frey für eine fussballregeltechnische Nichtigkeit die gelbe Karte gezeigt. Hier kann man vielleicht noch sagen, dass die Summe aller seiner vorherigen Vergehen diese Karte gerechtfertigt hat. Verlangt wurde sie vom basler Publikum jedenfalls schon länger. Als nächstes hätten wir, für uns etwas gravierender, den Anschlusstreffer von Streller. Vielleicht vorweg etwas Regelkunde:

Was ist Beeinträchtigung des Gegners? Das International Football Association Board definiert sie dahingehend, dass der sich in einer Abseitsposition befindende Spieler den Gegenspieler daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er diesem die Sicht versperrt oder durch Bewegungen behindert oder ihn nach Ansicht des Schiedsrichters durch Bewegungen bzw. Gesten täuscht oder ablenkt.

Hier noch ein Bild für Sie:

 

Wir würden Sie das Verhalten der Basler direkt vor dem YB-Torwart werten? Achten Sie dabei auf die Fluglinie des Balls und auf die Position der beiden Basler Spieler:

 

Haben Sie zudem gesehen, wie sich beide bewegten, duckten und wieder aufrichteten? Etwas verwirrend für den Torwart, finden Sie nicht auch? Aber insgesamt halt blöd zu entscheiden, weil strittig und erst noch in Basel. Und das noch nach Ihrem Lapsus vorher. Besser nicht pfeifen, sonst pfeifen 30’000 Basler. Wir verstehen.

Dann haben wir die Szene mit dem Foul an Gerndt. Zuerst wieder die Regeln:

Ein Spieler, Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler wird des Feldes verwiesen, wenn er eines der folgenden sieben Vergehen begeht:

  • grobes Foulspiel,
  • […]

Damit Sie diese Regel auch verstehen, stellt Ihnen die FIFA folgende Auslegehilfe zur Verfügung:

Ein Spieler, der im Kampf um den Ball von vorne, von der Seite oder von hinten mit einem oder beiden Beinen in einen Gegenspieler hineinspringt und durch brutales Spiel die Gesundheit des Gegners gefährdet, begeht ein grobes Foul. Bei groben Fouls wird nicht auf Vorteil entschieden, es sei denn, im Anschluss an die Szene ergibt sich eine klare Torchance. Der Schiedsrichter zeigt dem fehlbaren Spieler bei der nächsten Spielunterbrechung die rote Karte.

 Schauen Sie sich die Szene vielleicht nochmals an: http://www.youtube.com/watch?v=MidNP_9tDbo&feature=player_embedded

Wie hätten Sie die Szene bei Aarau gegen Lausanne oder Luzern gegen GC entschieden? Und warum nicht auch in Basel, selbst wenn es gegen das Heimteam ist?

 Den quasi finalen Penalty habe ich bereits erwähnt. Da gibt es höchstens noch zu sagen, dass man sich als Schiedsrichter in einem solch wichtigen Spiel schon sehr sicher sein muss, bevor man es mit einem Pfiff faktisch entscheidet. Ich hoffe mal, Sie waren es tatsächlich, auch wenn Sie offensichtlich falsch lagen.

 

Wie immer gibt’s zum Schluss die RGS-Stimmen bei uns zu hören. Heute von unserem verletzten Vize-Captain Marco Wölfli

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