YB – FCZ 2:4

Eine wirklich gute Fussballmannschaft beherrscht drei Dinge: Ein gutes Stellungsspiel, Pressing und Konterqualitäten. Auch mit nur einer der drei Eigenschaften kann ein Team dem Gegner immer noch sein Spiel aufzwingen. YB beherrscht nicht einmal ansatzweise eine dieser Fähigkeiten. Das führte das Spiel gegen Zürich schonungslos vor Augen. Über weite Strecken vermittelte YB den Eindruck einer Mannschaft, die sich aufgegeben hat. In der allgemeinen Tristesse gab es jedoch auch einige Lichtblick.

In der Anfangsphase deuteten Gerndt, Nuzzolo und Afum an, wie eine druckvolle Flügelzange aussehen könnte. Nuzzolo, der ausnahmsweise rechts spielte, verlieh dem Spiel mit präzisen Seitenverlagerungen gute Impulse. Gerndt auf links zeigte Einsatz und setzte sich mehrmals gegen die FCZ-Verteidiger durch. Es war dann auch sein Pass, den Afum nur noch einzuschieben brauchte zur 1:0-Führung. Neben dem Seitenwechsel von Nuzzolo überraschte Challandes mit der Nominierung von Leonardo Bertone als Sechser. Der 19-Jährige versuchte primär keine Fehler zu machen, dabei unterliefen ihm natürlich solche erst recht. Weil sich seine Vorderleute selten in Position brachten, musste er sich meistens mit Rück- oder Fehlpässen behelfen. Die YB-Offensive baute nach der Führung nämlich stark ab. Im Gegenzug fand Zürich besser ins Spiel und nach 20 Minuten glich Drmic aus. Mit zwei, drei schnellen Pässen übertölpelte der FCZ die Abwehr.

Für Nef und Zverotic wäre schon die Bezeichnung Statisten des Lobes zu viel. Wie immer nach einem Gegentor fiel YB völlig aus dem Konzept und stellte das Fussball spielen fast gänzlich ein. Fehlpass reihte sich an Fehlpass und kein einziger Spieler übernahm in dieser Situation Verantwortung. Costanzo blieb bei seinen Dribblings immer hängen und Farnerud fiel nur mit Ballverlusten auf. Diese Verluste standen meist am Anfang einer Zürcher Chance. So auch beim 2:1 als Chermiti plötzlich vor Wölfli auftauchte und das Tor schoss. Nach der Pause stand erstaunlicherweise die gleiche Elf auf dem Platz und es ging dementsprechend gleich weiter. In einer Situation in der YB Druck aufbauen sollte, schoben sich die Spieler den Ball zu bis er beim Gegner landete. Für die Vorentscheidung sorgte Gaijc als er einen Foulpenalty verwertete. Dem Pfiff ging ein Foul von Zverotic voraus. Aus der Distanz schien der Entscheid ziemlich streng. Das 4:1 für Zürich war dann die definitive Entscheidung. YB zeigte Auflösungserscheinungen.

Challandes reagierte erst jetzt mit den Wechseln Sutter und Tabakovic für Nuzzolo und Gerndt. Zürich beschränkte sich in der Folge aufs Kontern und YB fand viel Platz zum nutzlosen Ballgeschiebe. Nach dem gefühlten 72. Fehlpass wurde es Farnerud zu langweilig und er schoss mal Richtung Tor. Das hatte auch Da Costa nicht erwartet, so stand es am Schluss 4:2.

 

Noten:

Wölfli: 4

Zweimal gut gehalten, bei den Toren keine grosse Schuld, aber vier Gegentore sind zu viel.

 

Zverotic: 2

Da ist Sutter noch fast besser. Im Gegensatz zum DM als AV unbrauchbar.

 

Nef: 1

Schlechtester YB-Spieler der Saison.

 

Veskovac: 2

Zwei gute Grätschen reichen, damit man von Note 1 verschont wird.

 

Raimondi: 3

Gehört zur Verteidigung aber nur auf dem Matchblatt. Eine schöne Flanke.

 

Bertone: 3,5

Viel zu viele Fehlpässe. Trotzdem ein bisschen Jugendbonus.

 

Nuzzolo: 4,5

Weniger gut als auch schon. Lieber wieder auf links.

 

Costanzo: 3

Das wird nie mehr etwas in Bern.

 

Farnerud: 3

Ein Tor. Ansonsten ein Ärgernis

 

Gerndt: 4,5

Hat Potenzial angedeutet. Wenn es nicht läuft unsichtbar.

 

Afum: 4,5

Könnte gut kommen, wenn er mehr Bälle erhielte.

 

Sutter: 4

Unverständliche Einwechslung. Spielte dann nicht sooo übel.

 

Tabakovic: 4,5

Guter Einsatz. Die Wasserverdrängung gefällt.

 

Gonzalez: 3,5

Wie immer: Viel Aufwand, wenig Ertrag

 

Auf Radio Gelb-Schwarz nehmen Bertone und Nuzzolo Stellung zur Niederlage.

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