BSC YB – FC Luzern 3:2

Und dann lief die Nachspielzeit: Nach dem Ballgewinn von Costanzo führten die Young Boys den einzigen, vernünftigen Konter in der zweiten Hälfte aus. Farnerud versuchte Nuzzolo irgendwie anzuspielen und dieser verliess sich auf seinen Lauf und versenkte den Ball mirakulös und mit viel Selbstvertrauen via Pfosten in der langen Ecke. Es war der Siegtreffer mit dem eigentlich niemand mehr gerechnet hatte.

In der ersten Halbzeit war YB das bessere Team und konnte, nach anfänglichen Schwierigkeiten, nicht unverdient in Führung gehen. Dank gütiger Mithilfe von Sally Sarr konnte Costanzo aus wenigen Metern einköpfen (sic!).

Der vieldiskutiere Costanzo war es auch, der einige Zeit später das Score mit einem fantastischen Abschluss auf 2:0 hochschraubte. Diese Führung konnte bis zur Pause souverän verwaltet werden und die Messe schien gelesen.

 

Dennoch kam YB schwungvoll aus der Kabine und versuchte Luzern in den ersten Minuten nach der Pause gleich unter Druck zu setzen um die Entscheidung herbeizuführen. Leider war das Gegenteil der Fall: Mit dem ersten Luzerner Angriff konnte sich Rangelov in Szene setzen. Beim Versuch, mit dem Ball aufs Tor zu ziehen, stolperte er (von Alain Nef unter Druck gesetzt) über seine eigenen Beine. Dies veranlasste Schiri Hänni dazu, seine sowieso schon unsäglich kleinliche Linie durchzuziehen: Penalty und Rot gegen Nef!

Man könnte hier nun zu einem mehrzeiligen Monolog ansetzen, und in diesem aufschlüsseln, wieso sich Herr Hänni dermassen in Szene setzen muss. Und wieso ein Schiedsrichter bereits im ersten Rückrundenspiel direkt in das Geschehen eingreift und ein Spiel deutlich beeinflusst und in andere Bahnen lenkt.

Aber das lassen wir. Den Elfmeter verwertete unser Cupschreck Mouange (wechselte von Will zum FCL) souverän und lancierte das Spiel damit neu.

Nicht, dass sich YB ein Spiel in Unterzahl nicht gewöhnt wäre. Aber diesmal gelang es den Gelbschwarzen nicht, die üblicherweise gefährlicheren Konter zu fahren. Defensiv konnte man sich zwar einigermassen schadlos halten – aber nach Ballgewinnen fehlte die Ruhe und die Cleverness. Viel zu schnell gelangte der Ball wieder in Luzerner Füsse, welche damit zum Glück kaum je etwas anfangen konnten.

Bis zu dieser einen (zugegebenermassen schönen) Aktion, die Wiss via Rangelov zum Ausgleich abschliessen konnte.

Zu diesem Zeitpunkt wäre man wohl mit einem Remis zufrieden gewesen, respektive man hätte sich aufgrund des Spielverlaufes damit abgefunden.

Dank eingangs erwähntem Konter, feierten am Schluss aber nur die Gelbschwarzen und dürfen auf einen gelungenen Rückrundenstart zurückblicken.

 

Wölfli: 5/

Bei beiden Toren machtlos, ansonsten sicher und fehlerfrei.

 

Sutter: 4/

Defensiv meist solide. Dies lag aber vor allem den harmlosen Luzernern. Offensiv mit wenig Akzenten

 

Nef: 3.5/

Stellte mit dem Platzverweis den Spielverlauf auf den Kopf. Allerdings war das Verdikt definitiv zu hart. Dennoch sind seine Geschwindigkeitsdefizite manchmal augenfällig.

 

Affolter: 4/

Grundsätzlich gelungenes Debut des Rückkehrers. Schön, dass auch wiedermal ein Pass aus der Defensive beim Mitspieler ankommt. Nimmt dabei aber oftmals etwas (zu) viel Risiko in Kauf – die Folge waren vor allem in Halbzeit 2 einige grausame Fehlpässe.

 

Bürki: 4.5/

Starkes Debut in der Start-11. Hatte seine Seite grundsätzlich im Griff und gewann seine Zweikämpfe souverän. Geriet nach dem Platzverweis einige Male in Schwierigkeiten und produzierte einige Fehlpässe. Da drücken wir aber ein Auge zu.

 

Farnerud: 4.5/

Spielte wegen der Sperre von Zverotic etwas defensiver als sonst. War gewohnt viel unterwegs und hatte auch am Schluss noch Kraft. Die zündenden Ideen fehlten aber über weite Strecken des Spiels.

 

Schneuwly: 4.25/

Arbeitete bis zu seiner taktischen Auswechslung viel. Muss sich aber im Spielaufbau weiterhin noch verbessern.

 

Costanzo: 5/

Viel sah man eigentlich nicht von ihm. Aber wenn, dann waren es meist gute Aktionen, so auch bei seinen beiden Toren. Besonders nach dem zweiten Treffer merkte man ihm das wiederkehrende Selbstvertrauen an. Baute aber in der zweiten Hälfte ab.

 

Nuzzolo: 5.5/

Bester Mann auf dem Platz. War viel unterwegs, half vorne wie hinten mit und sein Tor zur Entscheidung widerspiegelt seine Saisonform perfekt.

 

Gonzalez: 4/

Fleissig und aktiv, allerdings ohne zählbaren Erfolg.

 

Gerndt: 4/

Man merkte deutlich, dass die Bindung zu den Mitspielern noch fehlt.

Allerdings zeigte er gute Ansätze und unterstrich damit, dass er für YB noch sehr wichtig werden kann. Lief in einem Meisterschaftsspiel schon mehr, als sein Vorgänger in einem Jahr.

 

Veskovac/Frey/Doubaï:

keine Note

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