BSC YB – Anzhi 3:1

Alle möglichen Spielausgänge wurden vor dem Spiel besprochen. Was ist wenn YB 0:1000 verliert und Udinese 2:1 gewinnt? Warum ist YB dann weiter? Aber schnell war allen klar, was es brauchte, damit die Berner in die Achtelfinals einziehen können: Eine grosse Portion Kampfwille auf dem nicht einfach zu bespielenden Rasen und viel Laufbereitschaft gegen die gut organisierten Russen. Dazu auch noch das Glück, dass die Partie im Friaul zu Gunsten der Italiener oder mit einem Unentschieden endet. Die ersten beiden Forderungen, haben unsere Jungs mehr als nur erfüllt, die letzte und unbeeinflussbare ging leider zu Gunsten der Briten aus.

Zum Spiel. Bitterkalt war es, Schnee den ganzen Tag. Trotzdem war das Spielfeld besser bespielbar, als ich im Vorfeld gedacht habe. Beide Team legten sofort los, es gab kein langes Abtasten. So gab es auch die ersten ungefährlichen Torschüsse auf beiden Seiten. Als Alain Nef nach einer Viertelstunde einen katastrophalen Rückpass spielte, konnte Eto’o alleine auf Wölfli losziehen. Eine Möglichkeit die der kaltblütige Topstürmer selten versiebt. Gestern versiebte er sie, oder besser sie wurde ihm von Wölfli versiebt. Klasse Parade, Marco! YB riss danach das Spielzepter definitiv an sich. Vor allem die zentralen Schneuwly und Farnerud machten viel Freude. Aber auch Nuzzolo und Zarate liefen und ackerten. Der Gaucho war es auch, der erst mit einem Flachschuss scheiterte (19‘) und danach die Berner in Führung schoss (36‘). Ein kurioses Tor war es. Als sich die Schiedsrichter danach berieten, wähnte man sich im Eishockeystadion. War es Abseits oder nicht? Sogar die ernannten und selbsternannten Experten waren sich nach dem Spiel nicht einig, fast alle sagten es sei ein irreguläres Tor, aber alle nannten einen anderen Grund. Anyway, scheissegal, 1:0 YB. In der Nachspielzeit hatten die Russen eine ihrer nun selten gewordenen Chancen. Diese wurde allerdings eiskalt ausgenutzt, so stand es 1:1 zur Pause. Und schlecht sah es auch in Italien aus. Liverpool 0:1 führte.

Diese schlechten News hatten eigentlich niemanden zu interessieren, denn unsere Jungs brauchten ja selber noch Tore. Diese gab es auch. Costanzo erkämpfte sich den Ball, spielte einen öffnenden Pass auf Schneuwly, dessen Flanke in den Strafraum kam via Innenverteidiger wieder zurück zu Costanzo. Dieser fackelte nicht lange und haute das Spielgerät in die Maschen. Sehr sehr geile Aktion von Moreno! Die Berner spielten nun ausgezeichnet und liessen nichts mehr zu. Traore spielte den Berner auch noch in die Hände. Durch die zweite gelbe Karte (wegen Schwalbe) flog er vom Platz. Auch hier ein mehr als fragwürdiger Entscheid der Schiedsrichter. YB spielte auch offensiv weiter munter mit und konzentrierte sich nicht nur aufs Verteidigen. In der letzten Spielminute lancierte der eingewechselte Doubaï den ebenfalls eingewechselten Frey, dieser legte quer auf den eingewechselten Gonzalez und der schloss trocken zum 3:1 ab. Schlusspfiff! Blick aufs Handy. Scheissdrauf. Was für ein geiler Abend! Was für eine geile Europapokal-Saison! Merci YB! Hopp YB!

Noten:

 Wölfli: 5,5. Wieder alles gehalten. Eine kleine Unsicherheit, als er den Ball abprallen liess.

Raimondi: 5. Weder top noch flop.

Nef: 5.5. Sehr gute Partie von Nef, bis auf seinen beinahe verheerenden Rückpass.

Ojala: 4.5. Auch er machte eine solide Partie, irgendwie schwebt aber der Fluch der Unsicherheit über ihm.

Sutter: 5. Siehe Raimondi.

Schneuwly: 5.5 Gefiel mir ausgezeichnet. Kein Vergleich mehr zum Schneuwly aus den Monaten Juli-Oktober.

Farnerud: 5.5. Der Schwede ist wieder der, der er sein sollte. Der absolute Leader und die Schaltstelle des ganzen Teams.

Costanzo: 5. Wille, Kampf, aber auch viele Fehlpässe und einige Ballverluste. Aber mit einer super Aktion zum 2:1.

Nuzzolo: 5. Auf Nuzzolo ist einfach verlass. Super was der in dieser Hinrunde zeigt.

Zarate: 5.5. Dasselbe wie bei Nuzzolo, aber mit Tor.

Doubaï, Frey, Gonzalez: Erzielten zusammen das 3:1. Allerdings konnte Doubaï vor dieser Aktion nicht glänzen und sorgte für ärgerliche Ballversluste.

Boba: 3. Das einzige Ärgernis. Alle hatten Freude, nur Boba nicht. Jeder ging für jeden, nur Boba nicht. Boba hatte es schwer, gegen die grossen russischen Innenverteidiger. Trotzdem ist das kein Grund, dermassen lustlos aufzutreten und bei jeder Gelegenheit seine Mitspieler anzufluchen. Die ganze Saison dieselbe Leier mit dem Argentinier. Top, Flop, Unmotiviert, Übermotiviert, gehasst, gefeiert. Wie soll es mit ihm weitergehen? Sagt es uns in den Kommentaren.

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