BSC YB – Servette 6:2

Wie bereits angekündigt, besteht der heutige Matchbericht (analog der Vorschau) aus 2 Teilen: Dem Matchbericht von Jänu und demjenigen von Servette-Fan Flöru. Viel Spass.

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aus der Sicht von Jänu

Eine Stunde vor Matchbeginn herrschte eine komische Stimmung auf dem Quartierplatz. Das Spiel schien nur sehr wenige Leute ins Stadion zu locken, Gründe dafür dürften das schlechte Wetter, die schlechte Leistung gegen Thun, der unattraktive Gegner und die frühe Anspielzeit sein. Obwohl für einen Fan eigentlich keiner dieser Gründe aus Ausrede zählen dürfte… Anyway, die wichtigsten elf Leute waren die Berner, die in der Startformation standen. So büssten C. Schneuwly und Sutter für ihre Nicht-Leistung in Thun und mussten auf der Bank respektive auf der Tribüne Platz nehmen. Sie wurden durch Frey und Zverotic ersetzt. Spycher wurde leider immer noch als verletzt gemeldet, seinen Platz nahm Costanzo ein.

13:45 Uhr Anpfiff. Die Gelb-Schwarzen begannen stark und Nuzzolo traf schon nach zwei Minuten zum 1:0. Costanzo fing den Ball ab, spielte auf Zarate, dieser zu Frey, der spitzelte zu Nuzzolo und der Bieler schob abgeklärt ein. Mein gefordertes frühes Tor war also Tatsache und sicher für das ganze Team eine kleine Befreiung. Danach egalisierten sich die Mannschaften, YB musste sich zuerst noch richtig finden, während die Genfer schlicht und ergreifend zu schlecht waren, um die Berner in dieser Phase vor grosse Probleme zu stellen. So konnten die Berner in der 25. Minute ihre Führung ausbauen. Nuzzolo spielte in den Strafraum wo Frey den Ball reinhaute. Servette reagierte immer noch nicht, dies lag aber eher am Können als am Willen. YB konnte vor der Pause sogar noch auf 3:0 stellen. Nuzzolo mit einem schönen Steilpass auf Bobadilla, dieser umkurvte zwei überforderte Servette Verteidiger an der Strafraumgrenze und verwandelte eiskalt ins tiefe Eck. So war das Spiel nach 45. Minuten bereits entschieden.

Nach dem Seitenwechsel konnte Bobadilla nachlegen. Nach einem herrlichen Pass von Vitkieviez zog er alleine auf Gonzalez zu und bezwang diesen erneut. Nachdem Servette einen guten Angriff hatte (man höre und staune) und Eudis Wölfli zu einer Parade zwang, waren es erneut die Berner die skorten. Ein direkter Freistoss wurde von Costanzo verwandelt. Die Mauer der Grenats machte es ihm auch nicht allzu schwer, trotzdem tat ein Standardtor sehr gut, besonders Costanzo selber. Servette konnte tatsächlich noch ein Tor schiessen. Mit gütiger Mithilfe der Berner Abwehr (Nef) schob Pont zum 5:1 ein. Auch die Berner durften noch einmal jubeln. Es war der Einwechselspieler Martinez, der mit einer schönen Flanke den Einwechselspieler Lecjaks bediente und dieser schloss wuchtig zum 6:1 ab. Allerdings half Gonzalez im Tor tüchtig mit. In der Nachspielzeit schossen die Genfer noch ihr 5. Saisontor, wieder war es Nef, der sich doch eher hüftsteif präsentierte und so seinen Beitrag zum Tor leistete. Danach war Schluss. YB gewann gegen Servette mit 6:2.

Wir können mit unseren Gelb-Schwarzen zufrieden sein. Obwohl die Spielfreude und der Spielwitz immer noch vermisst werden, gelangen doch einige ansehnliche Kombinationen und vor allem waren die Berner für einmal sehr effizient. Servette war der erhoffte Aufbaugegner, der wirklich kein Bein vors andere brachte. Ich werfe den Fünfliber gerne ins Phrasenschwein, aber so spielt nun mal ein Absteiger. Ich hoffe die Berner Leistung löst eine gewisse Anspannung im Team und im Verein, so dass nun die beiden Spiele im Letzigrund gewonnen werden können und wir gestern den Beginn einer schönen Herbstserie gesehen haben.

Die Noten:

Wölfli: 4,5. Kaum geprüft, trotzdem kleine Unsicherheiten. Mit dem Fuss weiterhin schwach.

Zverotic: 4.5. Nach vorne wenig Einfluss, Defensiv stabil. Stabiler jedenfalls als Sutter zuletzt.

Nef: 4. An beiden Gegentoren mitschuldig. Sonst wenig gefordert, Defensiv gut, allerdings kaum etwas gegen vorne gemacht.

Ojala: 4,5. Wie Nef kaum gefordert.

Raimondi: 5. Defensiv stabil, mit einigen offensiven Aktionen. Lief sehr viel, allerdings etwas glücklos.

Costanzo: 5.25. Durfte wieder von Beginn an ran. Machte ein gutes, unauffälliges Spiel. Freistosstor!

Farnerud: 5. Ackerte viel, doch glücken wollte ihm kaum etwas. War an keinem Tor beteiligt.

Frey: 5. Brachte einiges an Schwung in die Offensive und durfte sich als Torschütze feiern lassen.

Nuzz: 6. Man of the match. Rannte, kämpfte, figthete, traf und assistierte. Sackstarck v.a. in der ersten Halbzeit.

Zarate: 4. War der auf dem Platz? Nichts gesehen und musste nach 45. Minuten runter.

Boba: 5,5. Doppelpack. Das war alles aber das reicht vollkommen!

Vitkieviez: 4.5. Kam für Zarate und mit ihm lief plötzlich mehr über rechts.

Martinez/Lecjaks: Nur kurze Einsätze aber konnten sich in einer Szene gemeinsam auszeichnen (Tor zum 6:1)

 

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aus der Sicht von Flöru

Auch fast 24 Stunden nach dem Spiel fehlt die Motivation einen Bericht über das Gezeigte vom vergangenen Sonntag zu schreiben. Für mich ist es einer dieser ganz bitteren Niederlagen, obwohl ich weiß, dass eine Niederlage in Bern keine Schande ist. An diesen Sonntag wurde mir auf brutalste Weise vorgeführt, wie limitiert mein geliebtes Servette ist. Wie stark wir unseren Ligakonkurrenten in allen Belangen unterlegen sind und dass der Abstieg über mein Servette führen wird. Das Spielgeschehen ist eigentlich schnell erzählt. YB erzielte früh den Führungstreffer und konnte anschließend frei aufspielen und den überforderten Gegner an die Wand spielen. Das Schlussresultat von 6:2 spricht dann auch eine deutliche Sprache. Servette versuchte zwar irgendwie sein Bestes, doch die Verunsichertheit ist den Genfern klar anzusehen. Es fehlte bei Servette neben der nötigen Ruhe vor allem an Aggressivität in der Abwehr und so konnte die gegnerische Offensive walten und schalten wie sie wollte. Mit neun Niederlagen in elf Spielen, fünf mickrigen erzielten Toren und deren 24 kassierten Tore ziert Servette also weiterhin alleine das Tabellenende. Sicht auf Besserung ist weit und breit keine und wie es die Tribune de Genève heute treffender nicht hätte formulieren können: „Es braucht einmal mehr ein Wunder.“ Noten der Servette-Spieler:

David Gonzalez: Immerhin hat er seine Handschuhe nicht zu Hause vergessen. Das war es aber auch schon und rettet ihn vor der Note eins: Note 1.5

Christoph Routis: Bei der AHV ist er als Fußballer gemeldet. Hoffen wir nicht bald als arbeitsloser. Note 1

Christopher Mfuyi: Verschwand vor ein paar Jahren als N’Zay von Servette nach Frankreich zu Valenciennes und kam als Mfuy zurück. Ich hätte gerne den N’Zay wieder: Note 1

Jérôme Schneider: Irgendwie noch fast einer der besten Verteidiger von Servette aber leider auch nur fast: Note 1

Vincent Ruefli: Der Mann spielte letzte Saison für die Schweizer A-Nationalmannschaft!!! Wieso? Das weiß wohl nur Herr Hitzfeld. Nicht nur sportlich eine Schwachstelle auch menschlich mag der Mann einmal mehr nicht zu überzeugen: Note 1

Xavier Laglais Kouassi: Solange ich Berichte schreibe, kriegt der nie was anderes als eine sechs! Zudem sein erstes Servette-Tor: Note 6

Tibert Pont: Der einzigen Profifußballer in der Schweiz mit höchstens 1. Liga-Niveau. Schoss immerhin ein Tor: Note 2

Geoffrey Tréand: Irgendwie halte ich viel von dem, nur fehlen mir heute die Argumente: Note 1.5

Alexandre Pasche: Seine Leistung meilenweit von der vom Lausanne-Spiel entfernt, trotzdem einer der besseren: Note 2

Steven Lang: Eckbälle kann man durchaus noch schlechter treten, sonst nichts Brauchbares: Note 2

Eudis: Jänu meinte, er hätte gespielt. Sah und fand ihn aber nicht: Note unterirdisch

Simone Grippo: Soll mal Serie A gespielt haben. Ein weiteres Armutszeugnis dieser Gurkenliga: Note 1

Mike Gomes: In Neuenburg spielen sie 2. Liga Interregio, vielleicht wär’s an der Zeit wieder nach Hause zu gehen? Vielleicht reichst ja dort? Note 1.5

Antonio Marcos De Azevedo: FCZ-Bickel meinte einmal, er hätte gerne einen solchen Spieler. Kann er gerne haben! Unsäglich was für Leute als Sportchefs getarnt in unseren Stadien herumturnen: Note 1.5 und Bickel Note unterirdisch.

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