Frauenfussball

— Geschrieben von Lugi — 

Ja, auch Frauen über die schönste Sportart der Welt aus. Insbesondere wir wissen dies ganz genau, weil es wohl die einzige Chance ist, je einmal einen Titel des BSC YB zu beklatschen. In den letzten Jahren wurden die aktiven Spielerinnen sowie die Zeitungsartikel in der Schweiz immer häufiger und in unserem nördlichen Nachbarland nach zwei Weltmeistertiteln eine regelrechte Euphorie ausgelöst. Eine boomende Sportart also und Grund genug, diese anlässlich der laufenden Weltmeisterschaft genauer unter die Lupe zu nehmen.

 Eigentlich wollte ich mit dem Bericht bis nach dem Finale warten und an dieser Stelle würde nun mein ausführliches und wohlgesinntes Fazit mit fachlich hochstehenden Analysen stehen, wenn ich es denn trotz mehreren Versuchen je einmal länger als 10 Minuten vor dem Fernseher ausgehalten hätte und mir das ganze Theater nicht verleidet wäre. Es deutet auf einen riesen Hype und verdient Beachtung, wenn eine Mannschaft einer vermeintlichen Randsportart in der Lage ist grosse Stadien zu füllen und Millionen vor den TV zu locken, und das obschon gerade Sommer und Grillwetter ist. Vielleicht liegt es an den wenigen und nur bedingt attraktiven Alternativen (Tour de France, Schwingfeste, Schlag den Raab …), ganz sicher aber nicht an den gezeigten Leistungen. Tempo und Genauigkeit im Spiel fehlen gänzlich und eine gesunde Härte vermissen wir ebenfalls. Die Torhüterinnen sind nicht annähernd genügend und es stellt sich die Frage, ob bei den Frauen, wie wir es von Brasilien kennen, jeweils ganz einfach die schlechtesten Feldspielerinnen ins Tor gestellt werden. Mit ein bisschen gutem Willen kann immerhin attestiert werden, dass einzelne Teams doch deutlich über dem Niveau der anderen liegen und schon mal einen schönen Spielzug zustande bringen. Andererseits ist wohl auch gerade die fehlende Breite das Problem (was ist Äquatorial-Guinea und wollen wir das wirklich sehen?).

Nun, die Deutschen sind ausgeschieden, das Interesse wird in kürzester Zeit erlahmen und die Sportart wieder in der Versenkung verschwinden, und das ist gut so. Wird das Niveau eines durchschnittlichen Grümpelturniers nicht überschritten, kann von Medien, Sponsoren und fussballbegeisterten Sportfans auch nicht eine höhere Aufmerksamkeit als für einen Dorfverein verlangt werden.

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