ACB – YB 1:5

Mit einer etwas überraschenden Aufstellung (Raimondi im 3-Mann-Sturm, Farnerud vorerst auf der Bank) starteten die Young Boys ins erste Spiel der Rückrunde. Die traditionell schwierige Ausgangslage in Bellinzona schien den Bernern aber für einmal kein Kopfzerbrechen zu bereiten. Von der ersten Minuten agierte man ruhig, konzentriert und sehr diszipliniert – dies führte bald einmal zu den ersten Chancen. Bienvenus Lob landete an der Latte, der anschliessende Kopfball von Raimondi wurde von der Bellenz-Verteidigung mit Händen und Füssen abgewehrt. Kurz darauf war es wiederum Bienvenu, der einen langen Auskick von Wölfli mit viel Durchsetzugnsvermögen zum 0:1 verwerten konnte. In diesem Stile ging es weiter: YB drückend überlegen, konzentriert und mit wenig Fehlern – Bellinzona ohne den Hauch einer Chance. Bis kurz vor dem Pausenpfiff: Affolter verschuldete mit einem etwas übereifrigen Einsatz einen Hands-Freistoss, welcher von Conti herrlich und unhaltbar zum Augleich verwertet wurde. Mit diesem, aus Tessiner Sicht sehr schmeichelhaften, Ergebnis ging es auch in die Pause.
Doch im Gegensatz zu vielen Spielen in der Hinrunde, liessen sich die Young Boys von diesem Rückschlag nicht aus der Ruhe bringen: wunderschön herausgespielte Tore durch Bienvenu, Lulic, Mayuka und Thiesson (ET) sorgten am Ende für den klaren und hochverdienten 1:5 Erfolg im Tessin. Alexander Farnerud kam im Zentrum noch zu seinem Debut, er zeigte eine solide Vorstellung ohne speziell hervorzustechen. Allerdings konnt er seine Technik und seine Ballsicherheit bereits eindrücklich unter Beweis stellen.

Mit diesem Sieg konnten die Young Boys etwas Ruhe ins Umfeld bringen. Es wurde zuletzt viel geschrieben und viel unnötige Panik verbreitet. Mit dieser ersten sportlichen Schlagzeile im neuen Jahr, setzten die Gelbschwarzen ein schönes und wichtiges Zeichen, wohin der Weg in den nächsten Wochen führen soll.

Wölfli: 5 – kaum geprüft, allerdings mit Assist zum 0:1!
Affolter: 4.75 – souverän in den Zweikämpfen, verschuldete aber den Freistoss vor dem 1:1.
Dudar: 5 – Eindrückliches Comeback des Patrons. In den Zweikämpfen und Kopfbällen bereits wieder gewohnt sicher, und seine 70 Meter Bälle passten schon wieder Milimetergenau.
Nef: 5 – Der rustikalste der 3 Verteidiger, sehr Zweikampfstark und hartnäckig.

– diese Dreierabwehr könnte auch zukünftig das Non-Plus-Ultra darstellen.

Doubaï: 5 – hatte mehr Zeit als sonst, nutzte dies aber gekonnt aus. Kaum Fehler und sehr viele Ballgewinne.
Costanzo: 4 – diverse gute Aktionen, allerdings zu wenig zwingend. Von ihm muss mehr kommen, will er sich gegen Farnerud behaupten.
Sutter: 4.5 – in der ersten Halbzeit mit zu vielen Fehlpässen, defensiv aber gewohnt solide. Steigerte sich in der zweiten Hälfte auch offensiv.
Spycher: 5 – trat als LM/LOV ungewohnt offensiv auf – und gefiel.

– das relativ defensiv ausgerichtete Mittelfeld hatte viel Platz und konnte so auch offensiv in Erscheinung treten.

Bienvenu: 5.25 – erzielte zwei Tore, hätte aber noch mindestens einen dritten Treffer markieren müssen. Im Grossen und Ganzen aber ein toller Auftritt von Bienvenu, dem das 3-4-3 deutlich mehr entgegenkommt als die Systeme der Hinrunde.
Raimondi: 5 – überraschender Auftritt von Mändu. Vor allem in der Anfangsphase einer der Aktivposten. Kurbelte über seine Seite viele Angriffe an. Baute in der zweiten Hälfte ein wenig ab.
Lulic: 5.5 – Bester Spieler der Gelbschwarzen. Wirblig, zweikampfstark, mit Tor und Assists.

– der Angriff harmoniert überraschend gut, und wenn man bedenkt, dass mit Farnerud, Mayuka, Tosetti und Degen weitere Optionen zur Verfügung stehen, kann man die Bedenken in der Offensive vorerst beiseite legen.

Farnerud: 4.5 – ansprechendes Debut ohne grosse Akzente. Sehr ballsicher.
Mayuka: 5 – kam, sah und traf.
Jemal: – zu kurzer Einsatz.

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