Auswärts bei … FSV Frankfurt

Verfasst von Lugi. Merci!

Deutschland hat „die beste 2. Liga der Welt“. Wenn diese Bezeichnung auch von einem deutschen Pay-TV inszeniert wurde, es hat was. Attraktive und hart umkämpfte Spiele, Spannung bis zum letzten Spieltag, ausreichend Medienpräsenz und Polemik. Zudem garantieren die zwischenzeitlich immer wieder in der 2. Liga „herumgurkenden“ Traditionsklubs wie Lautern, Nürnberg, Köln, Gladbach und die schön länger sesshaften Löwen oder Aachen für Zuschauerkulissen, die bei uns Schweizern auch in der Super-League für die meisten Klubs unerreicht bleiben. Die ganze Liga? Nein, es gibt noch einen unbeugsamen Verein, der sich dagegen stemmt.

 Tatort ist das Frankfurter Volksbank Stadion und was für ein Spiel steht an, der Tabellenzweite und Aufstiegskandidat FC Augsburg und die überraschend Tabellensechsten des FSV Frankfurt spielen um die zwischenzeitliche Tabellenführung der Liga. Das Fernsehen zeigt live und sogar die erste Mannschaft des FC Schalke 04 lässt sich diese Spektakel auf dem Weg nach Mainz nicht entgehen. Doch … in das baufällige Stadion am Bornheimer Hang verirren sich bei Schneeregen und Kälte gerade mal 3’500 Zuschauer.

Trotzdem, die Stimmung war alles in allem gut und das Catering gar ausgezeichnet. Für die gesamte Gegentribüne stellen sie doch einen ganzen Container hin (siehe unten). Dafür punkten sie mit einem grossen Angebot, freundlicher Bedienung und einer geschätzten Bierwartezeit von 0.2 Sekunden. Gut, letzteres hat vielleicht damit zu tun, dass wir die einzigen Bierkonsumenten im ganzen Stadion waren (Glühwein gehört ja aber auch auf den Weihnachtsmarkt und nicht an Fussballspiele) und entsprechend der Zapfhahn bereits aktiviert wurde, wenn wir nur gehustet haben, aber dennoch, nicht schlecht. Da können unsere Caterer aber so was von davon lernen (und unbedingt Curry-Wurst ins Sortiment aufnehmen!).

Fussball gespielt wurde auch. Trotz dem tiefen Terrain sogar ganz ansehnlich, auch wenn richtig grosse Chancen eher Mangelware blieben. Nach eher glücklicher Führung der Einheimischen haben die Favoriten das Tempo erhöht und das Spiel verdient noch mit 1:2 gewonnen. Allein der Siegestreffer, ein herrlicher Seitfallrückzieher kurz vor Schluss, war den Eintritt wert. Ein unterhaltsamer Nachmittag in gemütlicher Provinzatmosphäre, wo Befreiungsschläge der Spieler auch mal auf der gleich nebenan liegenden Autobahn landen und die S-Bahn zum Spiel noch Sitzplätze für alle bietet. Irgendwie ein bisschen wie früher.

 Fazit: Spektakel und volle Ränge sucht man hier wohl vergeblich. Gemütlichkeit und schon fast ein wenig Nostalgie lohnen dennoch einen Besuch.

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