Ladies‘ Night reload

Jeden Montag wird unter “getackelt” das verbale Bein ausgefahren und der Gegenspieler vom Ball getrennt. Manchmal fair, manchmal nicht, aber immer auf den Ball gespielt.

Inzwischen sind die Matches, welche unter einem bestimmten Moto stehen, längst Alltag geworden. Ob Kids Day oder Ladies’ Night, die Marketingabteilung versucht stets neue Fans zum Besuch der YB Heimspiele zu bewegen. Wir stehen solchen Spielen nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Jeder von uns war ein einmal das erste Mal an einem Spiel und nicht wenige dieser Kinder und Frauen kommen wieder, wenn es ihnen erstmal den Ärmel eingezogen hat. Soweit so gut also.

 Eine Ladies’ Night braucht aber auch ein Rahmenprogramm. Passend zum Anlass werden dabei stereotypische Klischees gefördert. So gibt es zum Beispiel das Fingernagelbemalen. Cool. Und eine kleine Aufmerksamkeit, diesmal in Form eines originellen, Nacht- äh, Augenschatten gibt es auch. Etwas, was sich die modebewusste Lady sicher schon immer gewünscht hat.

 Damit aber nicht genug Klischees. In der Pause warten die Organisatoren mit dem Nächsten auf: Ladies und Autofahren. Damit die Wirkung nicht verfehlt wird, setzt man eine Lady (vorzugsweise blond, ohne Führerausweis) auf einen Rasenmäher. Von dem Moment an handelt es sich um einen Selbstläufer. Natürlich blamiert sie sich unter den bissigen Kommentaren des Moderators und unter Gelächter von rund 20’000, mehrheitlich männlicher Zuschauer, aufs Herrlichste.

 Liebe Organisatoren. Ja, ich habe auch gelacht. Aber ich verstehe treue weibliche Fans, die sich über das Rahmenprogramm aufregen, da damit der weibliche Fussballfan als blonde Tussi, die nicht einparken kann, stilisiert wird. Überlegt Euch doch nächstens Mal mindestens für das Rahmenprogramm etwas, wo für die teilnehmenden Mädchen zumindest ein gewisses Potential dafür besteht, nicht nur gut auszusehen, sondern auch etwas gut zu machen. Merci.

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