Die Össis

Jeden Montag wird unter “getackelt” das verbale Bein ausgefahren und der Gegenspieler vom Ball getrennt. Manchmal fair, manchmal nicht, aber immer auf den Ball gespielt.

Nun ja, leicht haben sie es ja nicht. Früher waren die mal so etwas wie ein Kaiserreich, das sich bis Ungarn und Italien erstreckte. Heute sind sie eine Zweitklassnation, versteckt in irgendwelchen Schluchten und Tälern. Wie wir. Nur waren wie nie ein Kaiserreich.

Weil aber die Österreicher halt die Österreicher sind, unterscheiden sie sich in einem wesentlichen Punkt von uns: Sie haben das Bedürfnis, sich regelmässig lächerlich zu machen.  Wir erinnern uns an das Theater um Simon Ammans Bindung. Ein gewisser Alexander Pointer, seines Zeichen viel gerühmter Erfolgstrainer der Össis, erklärte der Welt, wie man Simon Amman vor einer unausgetesteten Bindung schützen will. Natürlich gehe es nicht gegen den Athleten, sondern einzig um die Sicherheit der Athleten. Bla bla und bla. Inzwischen haben die Österreicher – wir wissen es – die Bindung ohne weitere Tests übernommen. Natürlich ohne Erfolg. Es sind ja Österreicher.

Nun hat man das Visier auf Carlo Janka eingestellt. Dieser hat im Weltcuprennen von Kvitfjell im Gesamtweltcup seinen Rückstand auf Beni Raich auf 46 Punkte reduzieren können. Natürlich kann Raich immer noch ohne Probleme aus eigener Kraft die Kristallkugel holen. Aber das scheint man ihm im österreichischen Lager nicht recht zuzutrauen. Wie sonst lässt sich erklären, dass man gegen angeblichen Fehlstart von Carlo Janka Protest einlegen wollte? Den vermeitlichen Fehlstrat hatte übrigens auch niemand gesehen ausser Gert Ehn, ehemaliger Cheftechniker der Österreicher, zuhause vor seinem Fernseher. Er schnappte seine Eierfoun und forderte seine Kollegen auf, sofort Protest einzulegen. Erst nachdem man mit den Protestabsichten bereits an die Öffentlichkeit gegangen war, stellte man dann fest, dass es doch kein Fehlstart war. Selbst im österreichisch-kaiserlichen Staatsfernsehen ist man mittlerweile peinlich berührt und schaden wird es in erster Linie den eigenen Athleten. Apropos: Die blieben bekanntlich in Vancouver ohne einzige Medaille und warten seit einem Jahr auf einen Abfahrtssieg. Vermutlich dachte man, man könne eh nicht mehr viel kaputt machen. Nutzt nix, so schads nix. Ah geh schooo!

Liebe Össis. Wir mögen Euch. Ganz ehrlich. Ihr seid sympathisch, meistens fair und habt eine Sprache, wie wenn ihr stets gleich losweinen möchtet. Und ihr bringt uns zum Lachen.

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