Achtung: Dauerwerbesendung

Jeden Montag wird unter “getackelt” das verbale Bein ausgefahren und der Gegenspieler vom Ball getrennt. Manchmal fair, manchmal nicht, aber immer auf den Ball gespielt.

Vor längerer Zeit, als das Fussballgeschäft deutlich mehr Geld vernichtete denn generierte, bot ein gewisser Herr Oetker, bekannt durch Wackelpudding, Bier und eine Reederei, einem Klub in Ostwestfalen an, ein neues Stadion zu finanzieren und als Hauptsponsor einzusteigen. Die Bedingung war, dass das Stadion den Namen des Hauptsponsors, Dr. Oetker, hätte tragen sollen. Namentlich in diesem Punkt wurde man sich offenbar nicht einig. Ein Stadion mit dem Namen eines Sponsors? Undenkbar. Der Klub lehnte ab. Das war in den 70er Jahren.

 Heute sieht es anders aus. Stadien oder einzelne Tribünen haben längst irgendwelche Firmen als Namensgeber und ganz verhurte Vereine opfern dem schnöden Mammon gar ihre eigene Identität und Geschichte und nennen sich zum Beispiel fortan Red Bull Salzburg. Davon sind wir weit entfernt. Für unsere super Namenskreation „Stade de Suisse“ kriegen wir keinen Rappen. Ja, nicht einmal zum Austragungsort für Länderspiele reicht es und der Cupfinal wird in Zukunft, so befürchte ich, weiterhin ein eher seltener Gast bleiben. Dafür holen wir unser Geld anders rein. Unsere clevere Sponsorabteilung vermarktet so ziemlich alles während und um den Match. Noch sind nicht sämtliche Ideen verwirklicht, aber wenn es so weiter geht, klingt es bald so:

 „Der während der Mepha-Verletzungspause noch gepflege Degen warf anschliessend den Galenica-Einwurf zu Hochstrasser. Der machte eine Perry Bar-Flanke auf Doumbia, der zu einem Bernische Kraftwerke AG-Solo ansetzte und den Ball unhaltbar im Gebäuderversicherung Bern-Tor versenkte (nicht zu verwechseln mit dem Ernst&Young Tor auf der Seite Sempacherstrasse). Der vom TSC, Sektion Bern, präsentierte Torjubel fiel ausgelassen aus, bevor der Gegner im Gesundheitszenter-Anspielkreis das Spiel wieder aufnahm.“

 Liebe Marketingabteilung. Wir sind keine Träumer. Wir wissen, dass das Fussballgeschäft Geld kostet. Aber wie man in Bern so schön sagt, ist „weniger mängisch meh“.

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