Was war denn das?

TacklingJeden Montag wird unter “getackelt” das verbale Bein ausgefahren und der Gegenspieler vom Ball getrennt. Manchmal fair, manchmal nicht, aber immer auf den Ball gespielt.

Keine 24 Stunden sind seit dem Abpfiff der Partie Lausanne – BSC Young Boys (oder war es BSC Young Boys – Lausanne?) vergangen. Klar, dass in erster Linie Frust und Enttäuschung die den YB Fan dominierenden Gefühle sind. Alle Versuche die Tatsachen objektiv darzustellen, sind wohl von allem Anfang an zum Scheitern verurteilt. Ich versuche dennoch, einige Gedanken zu formulieren.

 Zuerst einmal, und dieser Teil fällt mir wohl noch am leichtesten, gratuliere ich dem verdienten Sieger Lausanne und wünschen dem gesamten Team alles Gute für die kommende Partie gegen St. Gallen. Diesmal von Anfang an auf fremdem Terrain. Möge es ihnen Glück bringen.

 Was hingegen unser Team und seine Einstellung angeht sind mir das Weshalb, das Wieso und das Warum schlichtweg unerklärlich.

 Klar, der Cup kennt seine eigenen Gesetze. Gerade unterklassige Mannschaften wachsen oft über sich heraus und können eine Leistung abrufen, die sie sonst eine ganze Saison lang kaum einmal zu bringen im Stande sind.

 Zudem kam erschwerend hinzu, dass nach E. Dudar und M. Schneuwly auch S. Ghezal kurzfristig fehlte (ein Autounfall, bei dem seine Tochter verletzt und seine erste Frau getötet wurde, erforderte seine Anwesenheit in Tunesien. Quelle: Der Bund vom 14. Dezember 2009).

 Vielleicht hat auch der Fanboykott dem Team geschadet. Falls ja, so war dies seitens der Verantwortlichen sicher auch beabsichtigt. Denn was bringt letztendlich eine (von der Sache her berechtigte) Aktion, wenn sie keine Auswirkungen hat? Ob der Boykott das richtige Mittel war und welchen Teil er zu der Niederlage beigetragen hat, wird nie geklärt werden können. Fakt bleibt aber, dass dieser Boykott niemals eine Ausrede für ein verlorenes Spiel gegen einen NLB Klub sein kann. Von einer professionellen und guten Mannschaft darf man erwarten, dass solche Spiele gewonnen werden.

 Damit sind wir auch schon beim entscheidenden Punkt: Man kann viel erklären, relativieren und schönreden. Für etwas gibt es aber weder Ausrede noch Entschuldigungen: die Einstellung. Wer derart arrogant und überheblich auftritt, der darf sich nicht wundern, wenn er den Platz nicht als Sieger verlässt. Wer gedanklich bereits in der Winterpause weilt, der kann gar nicht die Leistung bringen, die notwendig ist. Kurz gesagt: YB liess sich vorführen und erniedrigen. Dass der Vorstand mit dem unsäglichen Platztausch bereits vor dem Spiel für negative Emotionen sorgte, ist eine weitere Episode in diesem Trauerspiel.

 Mit diesen Gedanken werden wir in die Winterpause entlassen. Selbst dem grössten Optimisten dürfte nun klar sein, dass wir noch rein gar nichts gewonnen. Ich hoffe den Spielern auch.

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