Vorschau BSC YB – FC Lausanne-Sport

Es sind turbulente Tage bei den Young Boys. Da wäre die englische Woche, die sportliche Strapazen mit sich bringt. Dazu die emotionalen Strapazen, die die Todesnachricht von Andy Rihs mit sich brachte. Ausserdem der Vorverkaufsstart für den Cupfinal und eine aufkommende Meistereuphorie in der ganzen Stadt. Der Club und die Stadt suchen im Stillen nach Plätzen für eine allfällige Meisterfeier. Viel lauter tragen einige Anhänger ihre Überzeugung auf der Zunge und posaunen überall rum, wie dieses Jahr nichts mehr schief gehen kann. Dies geht sogar so weit, dass sich manch einer einen Sieg des FCB wünscht, so dass YB nicht zu früh Meister wird – schliesslich hat man ja ausgerechnet beim Luzern Heimspiel dem Grosstanti eine Frühlingskaffeefahrt ins Emmental versprochen. Absurd! Auch im Blätterwald wird mehr über Meisterfeierlichkeiten als das sportliche Restprogramm geschrieben. Dabei geht manchmal vergessen, dass alles im Sport sehr sehr schnell gehen kann, wenn der Fokus aufs Wesentliche und Zentrale verloren geht. Zumal wir noch sieben starke Mannschaften gegenüber stehen werden, bei denen es ebenfalls um viel geht (Europa, Abstieg). Deshalb nehme ich die paar Franken ins Phrasenschwein gerne in kauf: Alles was zählt ist immer das nächste Spiel und die nächsten möglichen Punkte. Der Rest kommt von alleine und ergibt sich unter dem Strich nur als Folge der einzelnen Spiele.

Dass YB am Sonntag als klarer Favorit ins Spiel geht, steht ausser Frage. Lausanne steckt mitten im Abstiegskampf und die Situation wurde nach der jüngsten Niederlage gegen Luzern noch etwas ernster. Die Verantwortlichen sahen sich daher veranlasst, die Reissleine zu ziehen und den an deren Ende hängenden Fabio Celestini zu entlassen. Celestini brachte einst neuen Schwung nach Lausanne und wurde schnell als Trainer für höhere Aufgaben gehandelt. Nun aber scheint die Vereinsführung nicht mehr an einen Ligaerhalt mit ihm zu glauben. An seiner Stelle wird am Sonntag Ilija Boranovic an der Linie stehen, welcher zuvor die U21 des Team Vaud coachte. Bekannter als der Chefcoach ist der neue Assistent Xavier Margairaz. YB sei also gewarnt, schon öfters kehrten neue Besen (zumindest kurzfristig) besser.

Dies weiss auch Adi Hütter und er wird unsere Elf dementsprechend einstellen. Kein einziger wird dieses Spiel auf die leichte Schulter nehmen oder es auch nur wagen, so etwas wie den Schlendrian bei sich einkehren zu lassen. Die letzten Auftritte der Berner waren nicht mehr so berauschend wie jene im März, aber dies braucht es auch nicht, solange die Spiele gewonnen werden. Gegen Lausanne kann dabei auch Sékou Sanogo wieder mithelfen. Der Ivorer ist ein sehr wichtiges Bauteil im System Hütter, das nebst klugem Pressing auch durch eine harte Gangart geprägt ist. Dafür ist einer wie Sanogo unverzichtbar. Ausserdem wird Hoarau wieder von Beginn weg stürmen dürfen und so auch noch seinen Treffer für diese Woche buchen können. Mit seinem Doppelpack und Fassnachts und Assalés Einerpacks werden die Lausanner mit 4:1 nach Hause geschickt und weitere drei Punkte den Weg aufs YB-Konto finden.

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