FC Lugano – BSC Young Boys 2:4

Die Young Boys befanden sich wohl mental noch in der Kabine, als die Luganesi nach fünf Minuten bereits mit 1:0 in Front lagen. Ein langer Ball auf Gerndt, der gewinnt sein Kopfballduell gegen Nuhu und Bottani trifft ohne gelbschwarze Gegenwehr zum frühen 1:0. Aber YB wäre in dieser Saison nicht YB, könnte es nicht umgehend auf einen Gegentreffer reagieren. Fünf Zeigerumdrehungen später, der kampfstarke Sulejmani läuft dem Heimteam auf und davon, sein Schuss wird von Da Costa nur ungenügend abgewehrt und Nsame steht da, wo ein Knipser stehen muss – Ausgleich.

Mit der Ruhe des unangefochtenen Leaders und dem Selbstvertrauen eines Seriensiegers kontrollierten die Gelbschwarzen in der Folge das Spiel. Mit hohem Pressing liess man den Gegner kaum mehr aus deren Platzhälfte und dank Ballbesitz bestimmte man zudem das Tempo. Sobald Lugano etwas Unternehmergeist verspürte, wurde dieser umgehend mit einer Temposteigerung und einem Tor unterbunden. In der 30. Minute stürmte Sow über Rechts los, spielte in die Mitte zu Nsame, der liess durch zu Assalé und es stand 2:1 für die Hauptstädter.

Wenn’s läuft, dann läuft’s. Zurzeit können wir schalten und walten wie wir wollen. Für alles findet man Lösungen und jede Idee wird erfolgreich umgesetzt. Beeindruckend wie kontrolliert der Kampf gegen den unangenehmen Gegner FC Lugano geführt wurde. YB schaltete in Halbzeit 2 mindestens einen Gang zurück, ohne das Spieldiktat aus der Hand zu geben oder gar in Bedrängnis zu geraten. So plätscherte das Spiel vor sich hin, bis der zwei Minuten zuvor eingewechselte Thorsten Schick, mit seinem zweiten Saisontreffer, auf 3:1 erhöhte.

Egal wer in der offensive den Vorzug bekommt, ein jeder erfüllt des Trainers Erwartung. Sei dies Nsame, der an 3 Toren beteiligte Matchwinner oder Schick, welcher zuletzt nur selten auflaufen durfte und der vorentscheidend zum 3:1 traf oder der andere Joker Leo Bertone. Nach einer eher zurückhaltenden Phase gelang es dem Berner erneut auf einen Gegentreffer zu reagieren und er traf zum Endstand von 2:4. Auch an diesem schönen Sonntagnachmittag gelang es nicht, den Leader von der Siegerstrasse zu drängen. YB ist nunmehr seit sieben Meisterschaftsspielen und wettbewerbsübergreifend gar seit neun Pflichtspielen ungeschlagen.

Noten:

Wölfli 4,5: Nach vier Minuten kalt erwischt, bekam er im Verlaufe des Spiels doch noch Möglichkeiten sich auszuzeichnen. Leitete mit seinem weiten Abschlag das 2:4 ein.
Mbabu 4: Unauffälliger als auch schon in dieser Saison.
Von Bergen 4: Beim ersten Gegentreffer stimmte die Zuordnung nicht und auch danach für einmal mit Licht und Schatten.
Nuhu 4: Auch Nuhu liess für einmal andere glänzen.
Benito 5: Seine Seite blieb dicht. Lugano gewann über Benitos Seite kein Land.
Fassnacht 4,5: Überzeugte läuferisch und kämpferisch. Das Abschlussglück lässt aber weiterhin auf sich warten.
Sanogo 4: Sehr kampfbetont aber ab und an auch ohne den Kopf einzuschalten. Hätte sich über Rot nicht beklagen dürfen.
Sow 5: Offensiv wie defensiv fehlerfrei. Bereitete den 2:1 Führungstreffer mit einem schönen Rush über die Seite vor.
Sulejmani 5: Wie zuletzt eigentlich immer, war er viel unterwegs und eroberte Bälle, wie z.B. beim 1:1 Ausgleichstreffer.
Assalé 5: Wirblig wie eh und je. Führt mit Sulejmani und Nsame das Torschützenklassament mit 10 Toren an.
Nsame 5,5: Zurück in der Startelf und gleich wieder «Man of the Match!»
Ngamaleu 4,5: Ersetzte in der 64. Minute Fassnacht. War bemüht und am 3:1 sowie 4:2 beteiligt.
Schick und Bertone kamen und entschieden das Spiel. Schön, wenn man solche Alternativen auf der Bank weiss.

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