BSC Young Boys – FC Zürich 2:1

Auch gegen den FC Zürich feiern die Young Boys einen Heimsieg. (Foto: Thomas Hodel)

Auch gegen den FC Zürich feiern die Young Boys einen Heimsieg. (Foto: Thomas Hodel)

Lang war sie die Natipause und die Freude entsprechend gross als es endlich wieder gelbschwarzen Fussball zu sehen gab. Zu Gast beim Leader – der Aufsteiger. Mit der gestählten Brust eines Tabellenführers und der Selbstverständlichkeit eines Seriensiegers machten sich die Berner auf, die 20’000 Zuschauer zu beglücken und den Löwen zu erlegen.

Es sollte nicht das Spektakelspiel werden, welches üblicherweise zwischen diesen zwei Mannschaften zelebriert wird. Dies lies Fortes Catenaccio nicht ansatzweise zu. Zu gross war die Angst vor einer Klatsche, wie sie zuletzt der FC Sion (5:1), der FC St. Gallen (6:1) oder der FC Luzern (4:1) erleiden mussten. Die Statisten aus Zürich versuchten ohne Umschweife, in einem ultradefensiven 5–3–2, mindestens einen Punkt zu er-mauern oder eventuell sogar durch einen schnellen Gegenstoss die volle Punktezahl aus dem Wankdorf zu entführen. Uli wird nach dem Spiel zu Protokoll geben, dass der Plan beinahe aufgegangen wäre. Beinahe. Doch eigentlich ging es beinahe nur in eine Richtung. Die Räume und Chancen der Young Boys waren knapp bemessen, doch kam man gleichwohl zu guten Abschlussmöglichkeiten durch Assalé und Fassnacht, die in Halbzeit 1 jedoch beide ihren Kopfball nicht wunschgemäss auf das Tor von Vanins brachten.

Den kurzzeitigen Rückstand, nach einem unglücklichen Abwehrversuch unseres Toptorschützen Nsame machte es den Hausherren in der Folge zwar kaum einfacher Räume vorzufinden oder Chancen zu kreieren, doch liess man sich nie aus der Ruhe bringen und korrigierte das Resultat nur zwei Minuten später. Assalé war einmal mehr nur durch ein Foul vom Ball zu trennen und Miralem Sulejmani verwandelte den fälligen Penalty.

Auch wenn die Young Boys in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit nicht ganz so dominant auftraten wie zu Beginn der Partie, so bestand kaum je Zweifel daran wer die Punkte in diesem einseitigen Spiel einfahren würde. So kam es zur 84. Minute und dem Auftritt der 3 Musketiere, den YB-Teen-Avengers, den Matchwinnern des gestrigen Abends. Freistoss des überragenden und omnipräsenten Sows, Kevin «The Machine» Mbabu schraubte sich in der Mitte hoch und köpft den Ball Richtung Tor, wo der nicht zu bändigende Assalé, eng umklammert von Pa Modou, vorbei am fangbereiten Vanins, zum entscheidenden und hochverdienten 2:1 traf. Es wäre dies der uneingeschränkte Höhepunkt des gestrigen Spitzenspiels gewesen, wenn sich in der YB-Viertelstunde nicht Gui von der Bank erhoben und sich zum Aufwärmen aufgemacht hätte. Ein Raunen ging durchs Stadion und brandete in einer Standing Ovation, als nach zweimonatiger Verletzungspause unsere gefährlichste Waffe endlich wieder auf dem Platz stand.

Guillaume Hoarau ist zurück, die Jungs grüssen nach wie vor mit 7 Punkte Vorsprung von der Tabellenspitze, Adi Hütter und Roger Assalé verlängern ihre Verträge – läuft bei YB oder wie hiess es einst so schön? YB macht glücklech!

Noten:
Von Ballmoos: 4,5 Ohne Fehler und ohne Schuld beim Gegentor. Weiter hatte er kaum Chancen sich auszuzeichnen.
Mbabu: 6 Man kann sich nur immer und immer wieder wiederholen, dieser Mann ist über rechts nicht aufzuhalten.
Von Bergen: 4,5 Unauffälliges und fehlerfreies Spiel des Capitanos. Musste nach 57 Minuten verletzt vom Feld. Gute Besserung!
Nuhu: 4,5 Sicherte mit Steve die IV und liess Michi und Dwamena keinen Raum für Chancen.
Lotomba: 5 Defensiv klasse und offensiv immer mutiger.
Sulejmani: 5 Der Schönwetterfussballer ist längst zum Arbeiter und «Chrampfer» mutiert. Sorgt vorne für Unruhe und hinten für Unterstützung.
Sow: 6 SoWow! Was für eine Partie!? Eroberte die Bälle und die Herzen der Zuschauer. Kämpfte defensiv und brillierte offensiv! Überragendes Spiel von Djibril!
Sanogo: 4,5 Gewohnt zweikampfstark aber auch mit ein, zwei Stockfehlern.
Fassnacht: 4 Nicht so auffällig und durchschlagskräftig wie auch schon in dieser Saison. Es ist dies die Zeit zu beissen und Lehrgeld zu bezahlen.
Nsame: 4 Auch unser Top Torschütze war schon mal auffälliger unterwegs. Zudem mit einem unglücklichen Eigentor.
Assalé: 6 Von der ersten bis zur letzten Minute wirblig und ein stetiger Gefahrenherd. Röschu war nicht vom Ball zu trennen und brachte immer (s)einen Fuss an den Ball.
Wüthrich: 5 Kam nach einer Stunde für von Bergen und erledigte seine Arbeit konzentriert, souverän und cool.
Moumi Ngamaleu: 4 Ersetzte nach 69 Minuten Fassnacht. War agil, gewillt aber unglücklich im Abschluss.
Hoarau: ! Welcome back! Schön dich wieder dabei zu haben!

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