Vorschau ZSKA Moskau – BSC YB

In der Vorschau zum Hinspiel hatten wir geschrieben, dass es erst in einer Woche etwas zu gewinnen gibt. Das wäre nun heute. Auf eine gute Ausgangslage hatten alle gehofft. Auch wenn diese besser ist als vor Jahresfrist gegen Mönchengladbach – von «gut» ist sie doch recht weit entfernt. Wir sparen uns die Rückblende, alle wissen, dass sie viel besser sein könnte, als sie dies jetzt ist. Da der Konjunktiv aber nach wie vor der grösste Feind des Erfolgs ist, tun wir, was unsere Mannschaft seit einer Woche macht: Wir konzentrieren uns auf das, was kommt.

Dies ist heute nichts geringeres als ein schwieriges Auswärtsspiel in Moskau gegen eine routinierte Mannschaft, welche über ein regelrechtes Abwehrbollwerk verfügt. Dabei muss YB aus dem Spiel mindestens ein Tor erzielen , eher zwei oder besser noch mehr. Es gibt einfachere Aufgaben und geht um viel Geld, um die Möglichkeit auf ein vielleicht einmaliges Erlebnis und nicht zuletzt auch darum, einen riesengrossen Pflock einzuschlagen. Die Jungs von Adi Hütter tun aber gut daran, keine Energie in solchen Gedanken zu verlieren. Sie werden alle auf dem Platz gebrauchen, müssen Zweikämpfe gewinnen, Präzision und Effizienz an den Tag legen. Es ist zu erwarten, dass die im Hinspiel sehr defensiv eingestellten Russen etwas mehr für das Spiel machen werden und eine ähnliche Taktik wählen, wie YB dies vor Wochenfrist getan hatte. Spiel kontrollieren und Gegner vom Tor fernhalten. Die Russen haben im Hinspiel ansatzweise gezeigt, dass sie zu einem guten Kombinationsspiel im Stande sind. YB tut gut daran, ihnen dazu möglichst keine Räume zu geben. Dazu wird man auf ein gutes Umschaltspiel angewiesen sein, um die Russen mit Schnelligkeit in Verlegenheit bringen.

Aufstellungstechnisch bringt der Ausfall von Hoarau von sich aus mindestens eine Änderung gegenüber dem Hinspiel mit sich. Dass er die Reise nach Moskau nicht mitmachen konnte, war bestimmt ein kleiner Dämpfer in der Vorbereitung, macht aber ohne Zweifel Sinn, wenn er nicht hundertprozentig einsatzfähig ist. Wenn sich Hütter für einen 1-1-Wechsel entscheidet, dürfte Jean-Pierre Nsamé den Vorzug gegenüber Christian Fassnacht erhalten. Nicht zuletzt weil Fassnacht mehr Möglichkeiten für eine Einwechslung bietet. Wir aber würden das Spiel in einer 4-3-3-Aufstellung beginnen, mit denselben Verteidigern wie im Hinspiel, davor Sanogo, Bertone und Sow, sowie Ravet, Assalé und Sulejmani.

Vielleicht zum letzten Mal im YB-Leibchen wird heute Yoric Ravet zu sehen sein. Ob er dann tatsächlich wechselt, wenn dem Team heute Abend der erhoffte Coup gelingt, man weiss es nicht. Was man weiss, ist, dass nur eine erneute Topleistung dazu führen wird, ihn vielleicht in diese Zwickmühle zu bringen. Ob er dann wechselt oder nicht, ist aktuell selbstverständlich aber allerhöchstens sekundär. Und wenn YB den Sprung in die Championsleague tatsächlich schafft, wird auch ein allfälliger Abgang des Franzosen für alle zu verschmerzen sein.

(Anmerkung der Redaktion: In der Zwischenzeit vermeldet die Zeitung mit den grossen Buchstaben, dass der Ravet-Abgang fix sei. Wir verzichten aufgrund der Quelle darauf, die Vorschau anzupassen. Sollte er wirklich weg sein, so freuen wir uns auf einen letzten Top-Aufritt des Franzosen, danken für seine Dienste und wünschen ihm viel Spass, im Herbst an einem nebligen Mittwochabend mit einem Ganter auf dem Sofa zu sitzen und seinen ehemaligen Teamkollegen beim Champions League-Auswärtsspiel im Bernabeu zuzuschauen)

Wir sind wie immer positiv und tippen allen Widrig- und Schwierigkeiten zum Trotz auf einen grossartigen Auswärtssieg. Bertone wird YB in Führung schiessen, die grosse Hoffnung kommt auf. Es folgt der Dämpfer nach dem Ausgleich der Russen, bevor sich ganz Bern in Ekstase befindet, wenn Nuhu in der Nachspielzeit das 2:1 erzielt.

 

zska-YB

 

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