FC Zürich – BSC Young Boys 0:0

Nach Moskau ist vor Moskau. So fest wir uns alle vornehmen, Spiel für Spiel zu nehmen und dies auch von den Spielern erwarten, so schwierig ist es das Spiel vom kommenden Mittwoch auszublenden.

Adi Hütter versuchte mittels leichter Rotation, sowie einer Systemumstellung für neue Reize zu sorgen. Mit einem 3-4-1-2 sollte dem 3-4-3 des FCZ entgegengewirkt werden, Benito rückte in die Innenverteidigung neben Nuhu und von Bergen, Mbabu und Lotomba sollten auf den Aussenbahnen für Wirbel sorgen. Im Zentrum durfte sich Sow ein weiteres Mal neben Sanogo zeigen und versuchen, die drei Offensiven Fassnacht, Assalé und Hoarau mit Zuspielen zu füttern. So gut dies auf dem Papier klang, so ungenügend war die Ausführung dieses Plans in der ersten Halbzeit. Es entwickelte sich eine von Zweikämpfen und Fehlpässen geprägte Partie, in denen YB zwar nicht schlechter aber sicher etwas weniger zielstrebig agierte. „Mentalitätsmonster“ Frey zeigte sich gegen seine Kollegen (über)motiviert und lieferte sich über 90 Minuten ein hartes Duell mit von Bergen. Unverständlich wie er dabei ohne Verwarnung davon kommen konnte.

Erst kurz vor der Pause kam YB zu einer Chance, doch Assalé traf den Ball nicht optimal nachdem er bereits an Vanins vorbeigezogen war. Was vor allem auffiel war der ausbleibende Spielaufbau auf beiden Seiten, vor allem aber bei YB. Viel zu oft wurde mit langen Bällen operiert, die für den routinierten Alain Nef meist ein gefundenes Fressen darstellten.

In der Pause reagierte der Trainer und brachte das Duo Schick/Nsame für Lotomba/Assalé. Dadurch wurde das System wieder zu einem 4-4-2 umgestellt, was YB direkt eine deutliche Sicherheit einbrachte. Die ersten Minuten nach der Halbzeit gehörten klar den Gästen, es wurde flüssiger kombiniert und man näherte sich dem Strafraum sichtlich. Eine schöne Flanke von rechts konnte Hoarau per Seitfallzieher abnehmen – sah diesen Abschluss von Vanins hervorragend pariert. Es scheint, als müsse unsere Torversicherung seine Treffer aktuell doppelt und dreifach erzielen. Nach dieser Szene fing sich der FCZ ein wenig und kam zu zwei guten Steilpässen, die allerdings von Mbabu und von Ballmoos verteidigt werden konnten. Generell wirkte Gelbschwarz aber nun etwas stilsicherer, ohne zu zwingenden Torchancen zu kommen. Es schien, als würde sich der „Abschlussfluch“ der Spiele gegen Thun und ZSKA auch in Zürich fortsetzen. Zudem liess sich Hoarau auch noch angeschlagen auswechseln, dies hoffentlich nur als Vorsichtsmassnahme für Mittwoch. So blieb es nach 90 Minuten und einem durchzogenen Spitzenkampf beim 0:0. Eine Punkteteilung die in Ordnung geht und keinen Grund zur Besorgnis darstellt. Allerdings muss am kommenden Sonntag ein Erfolgserlebnis in St. Gallen her, um mit Toren, drei Punkten und Rückenwind in die wohlverdiente Natipause zu gehen. Rückenwind, der hoffentlich am Mittwochabend zu wehen beginnt Hopp YB!

Die Noten:

von Ballmoos 4.5/ Zu Beginn mit Glück gegen den anstürmenden Frey. Im Anschluss sicher.

Nuhu 4.5/ Ein Wackler in der ersten Halbzeit sowie ein sehr riskanter Pass gegen Ende des Spiels. Ansonsten sehr zweikampfstark und mit guten Seitenwechseln.

von Bergen 4.5/ Bekundete Mühe gegen Frey und erledigte seine Aufgabe nicht immer stilsicher. Hielt aber mit seinem Verbund die 0.

Benito 4.5/ Mit zwei wichtigen Rettungstaten und guten Tacklings. Seine Flanken sind gut, seine 1:1-Situationen noch nicht.

Lotomba 4/ Versuchte sich aktiv in die Offensive einzubringen, allerdings wollte ihm nicht allzu viel gelingen. Nahm sich aber in der ersten Halbzeit ein Herz und versuchte es aus der Distanz.

Sanogo 4/ Hatte Mühe gegen Rüegg und Sarr, nicht so dominant wie gewöhnlich. Hat Glück fliegt er nicht vom Platz, muss seine Hände unter Kontrolle behalten.

Sow 3.5/ Sichtlich bemüht aber ohne Fortune. Seine Standards waren sehr schwach.

Mbabu 4/ In der ersten Halbzeit verhalten und es hätte nicht verwundert, wenn er für Schick hätte weichen müssen statt Lotomba. In der zweiten Hälfte aber deutlich besser.

Fassnacht 4/ Bis zur Pause kaum gesehen. Nach der Pause auf dem Flügel deutlich auffälliger. Rückte nach der Auswechslung Hoaraus in die Spitze.

Assalé 3.5/ Kaum eine Szene gegen die massierte Zürcher Abwehr. Hat im Abschluss das Pech am Schuh.

Hoarau 4/ Stemmte sich gegen die FCZ-Defensive und kam zur besten Chance des Spiels. Sinnbildlich, dass diese nicht zu einem Treffer führte.

Nsame 4/ Grosser Einsatz nach seiner Einwechslung, behauptete diverse Bälle auch gegen mehrere Verteidiger. Trifft im Strafraum aber noch die falschen Entscheidungen.

Schick 4.5/ Seine Einwechslung brachte Schwung und bessere Standards sowie Flanken, die auch mal ankamen.

Ravet ohne Note/

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