BSC YB – FC Thun 3:2

Auch mit Glück wendete der BSC YB eine weitere Enttäuschung ab. Nach einem krassen Fehlstart drehte das Team von Adi Hütter einen 0:2-Rückstand und holte sich den Dreier gegen Kantonsrivale Thun. Es war nach dem Cup-Out vom letzten Mittwoch ein bisschen wie ein erstes Bier nach einem grossen Kater: Man weiss nicht ob man wirklich soll, tut es natürlich aber trotzdem. Am Anfang schmeckt es nicht, doch zuletzt ist man froh, dass man es getrunken hat.

Ob der YB-Sieg am Ende des Tages verdient war, kann man diskutieren. Jedenfalls war er etwas Balsam auf die geschundenen Seelen – dass er nach einem 0:2-Rückstand zustande kam, versüsste ihn zusätzlich. Die drei Punkte nehmen wir jedenfalls gerne, drei Punkte zum Spiel auch hier:

Der Fehlstart

Eigentlich hätte es keiner sein müssen. Nach nur 10 Sekunden tauchte Ravet alleine vor Thun-Goalie Faivre auf – vermochte diesen aber nicht zu bezwingen. Wie wichtig dieser Treffer für das Berner Nervenkostüm gewesen wäre, zeigte sich vor allem im Spiel mit dem Ball, welches von Verunsicherung geprägt war. Kein Druck, keine Präzision, umständlich, zum Teil auch fahrig. Dazu kam einmal mehr ein dilettantisches Abwehrverhalten. Die Folge: Thun nutzte die Gunst der Stunde und führte nach 10 Minuten mit 2:0. Die S…uppe war am Dampfen.

Hütters Doppelwechsel

Auch dem Coach lupfte es bei der Darbietung seiner Mannschaft den Hut. Nach 28 Minuten wechselte er gleichzeitig Joss für Lecjaks und Sulejmani für Nuhu ein. Höchststrafe für die Ausgewechselten, Kick in den Allerwertesten für alle anderen. Auch weil Sulejmani in der 38. Minute per direkt verwandeltem Freistoss und mit dem Corner auf Sanogos Kopf zum 3:2 direkt für die Wende verantwortlich war – Hütters Doppelwechsel war die spielentscheidende Aktion. Den Sieg darf er auf sein Konto verbuchen.

Das Glück

Insbesondere im YB-Umfeld ist es (natürlich völlig zurecht) manifestiert: Das Glück mag YB nicht. Am Samstag aber war das anders. So lenkte zuerst Marco Bürki eine Flanke Kevin Mbabus unhaltbar zum Ausgleich ins eigene Tor ab. Und am Schluss – es lief die letzte Minute der Nachspielzeit – traf Thuns Fassnacht aus aussichtsreichster Position zuerst den Pfosten, um dann auch den Nachschuss nicht im Tor unterzubringen. Im Normalfall wäre dies der Ausgleich gewesen, nicht aber am Samstag. Ob dies nun die endgültige Wende zum Guten war? Man weiss es nicht.

 

Die Noten:

Mvogo 5:         Schwierig zu benoten. Bei den Gegentoren machtlos, sonst nicht allzu oft geprüft. Hielt einmal mehr, was er halten musste.

Mbabu 4:         Offensiv abgesehen von einigen Stockfehlern gefällig, defensiv katastrophal. Bitte steigern.

SvB 4:             Ist aktuell nicht in Bestform und wirkt verunsichert, was sich negativ auf seine Neben- und Vorderleute auswirkt. Dies wiederum hat zur Folge, dass Steve auch noch deren Fehler ausbügeln sollte. Ein Teufelskreis.

Rochat 3:        Sah nicht nur beim ersten Gegentor alt aus und konnte auch sonst die fehlende Spielpraxis nicht kaschieren. Hoffentlich gibt’s in nächster Zukunft aber mehr davon.

Lecjaks 1:       Wir sehen es wie der Trainer: Das war unter aller Sau.

Joss 5:            Starke Partie des jungen Konolfingers, kein Vergleich zum Spiel vom letzten Mittwoch. Weiter so!

Nuhu 1:           Merci Adi für die Auswechslung. Wieso er aber immer wieder beginnen darf, ist für uns nur schwer nachvollziehbar.

Sanogo 5:       Robust wie immer und bemüht, das YB-Spiel anzukurbeln. Verdienter Siegtorschütze.

Ravet 4,5:       Topchance zu Beginn, welche er nicht zu nutzen vermochte. Ansonsten gewohnt fleissig und mit Aufwärtstendenz.

Assalé 4:         Kann mit seiner Schnelligkeit jederzeit einen Unterschied ausmachen – jedoch fehlte ihm am Samstag die Durchschlagskraft und manchmal auch die Cleverness. Wir würden ihn vermehrt noch als Joker bringen.

Sulejmani 5,5: Anschlusstor gemacht, Siegtor vorbereitet: Auch hier oft gescholten, war Sulejmani am Samstag zusammen mit dem Trainer der Matchwinner. Möge er bitte konstant sein Potential abrufen. Setzen müssen wir das Fitnessfragezeichen.

Bertone 4:       Vergab die Riesen-Ausgleichschance auf eine Hereingabe Mbabus wegen zu viel Rücklage. Etwas mehr «fürelige» wäre auch sonst angebracht.

Frey 3,5:          Einsatz wie immer gut, vermochte aber kaum Impulse zu setzen. Man muss ihm aber auch zugestehen, dass er nur sehr wenige brauchbare Bälle erhielt.

Aebischer zu kurz im Spiel.

 

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