Vorschau: BSC YB – FC St. Gallen

„Wir haben uns blamiert“, meinte YB-Trainer Hütter am vergangenen Sonntag nach der Niederlage gegen Luzern. 1:4 stand es am Ende aus Sicht der Gelbschwarzen, nachdem man zu Beginn die deutlich bessere Mannschaft war und früh in Führung gehen konnte.
Im Anschluss nahmen allerdings die Gastgeber das Spieldiktat in die Hand und konnten mit drei Toren vor der Pause das Spiel vorentscheiden. Eine YB-Reaktion blieb aus, generell war es ein ungewohnt kraft- und saftloser Auftritt.
Angesichts der sportlichen Situation ist diese Niederlage verkraftbar, zumal es im heimischen Championnat die Erste seit August ist. Tabellarisch ist es per se eine Gratwanderung: Gegen vorne scheint nichts mehr zu gehen, gegen hinten hat man nach wie vor ein Polster – und eigentlich steht nur der Cup im öffentlichen Fokus. Es ist die Aufgabe von Adi Hütter und co., die Mannschaft auch in der Meisterschaft Woche für Woche perfekt einzustellen und immer wieder neue Reizpunkte zu setzen. Einer dieser Faktoren könnte Roger Assalé sein, der möglicherweise gegen St. Gallen zum ersten Mal im Aufgebot stehen wird. Er gehört neben Taulan Seferi zu den neuen Offensiv-Optionen in der Rückrunde, die mit den Hufen scharren und auf Spielzeit drängen. Nicht mehr in diese Gruppe gehört indes Kwadwo Duah. Er wechselt leihweise zu Xamax um dort mehr Spielpraxis zu erhalten.

Beim Gegner aus der Ostschweiz gibt es seit Anfang Winter nur ein Thema: Die Rückkehr von Tranquillo Barnetta, der nach diversen Stationen in der Bundesliga und in den USA auf die Rückrunde nach St. Gallen zurückgekehrt ist. Dieser Transfer schien die Mannschaft sofort zu beflügeln: Seit Ende Oktober und dem Sturz ans Tabellenende, kämpfte sich der FCSG Schritt für Schritt nach oben und steht nun auf Rang fünf. Ein Grund scheint die Systemumstellung zu sein, die St. Galler agieren in einem 3-5-2, was zu einer deutlich höheren Stabilität geführt hat. In beiden Spielen mit Barnetta blieb das Team von Joe Zinnbauer ungeschlagen, dem 1:1 in Vaduz folgte der Heimsieg gegen Lausanne.
Mit Sejad Salihovic wurde zudem ein weiterer, bekannter Name verpflichtet. Salihovic gehörte vor einigen Jahren zu den prägenden Figuren bei der TSG Hoffenheim, spielte aber zuletzt „nur“ noch in China.

Abgesehen von den verletzten Wüthrich, Gerndt und Benito kann YB für dieses Heimspiel aus dem Vollen schöpfen. Im Vergleich zum letzten Sonntag dürfte mit der einen oder anderen Änderung zu rechnen sein, da besonders die Leistung in der Defensive dürftig ausfiel. Vergleicht man die beiden ersten Spiele der Rückrunde, könnte sich Rochat vor Nuhu geschoben haben. Denis Zakaria hingegen wird sich trotz schwacher Leistung wieder in der Startaufstellung wiederfinden. Zu konstant war er in den letzten Monaten, als das nicht auch er sich einen Abschiffer erlauben dürfte.
In der Offensive könnte neben/hinter Hoarau eine etwas offensivere Variante als Aebischer (Gratulation zur Vertragsverlängerung!) auflaufen, möglicherweise Michi Frey oder für einmal Sulejmani als hängende Spitze. Denkbar ist auch eine Rückkehr von Leo Bertone auf diese Position, dort zeigte er vor der Winterpause starke Leistungen.

So oder so: Zuhause ist ein Sieg Pflicht, vor allem gegen die Ostschweizer. YB wird eine Reaktion zeigen und die Partie mit 3:1 für sich entscheiden. Die Tore erzielen Hoarau, Sanogo und Schick.

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