Voegtu bei den Bavaren – Teile XXIV – XXVI

“Seit August 2011 besitzt Voegtu neben der Saisonkarte auch die begehrte Auswärtsjahreskarte für Spiele des FC Bayern und hat sich zum Ziel gesetzt, in der Saison 2011/12 alle 34 Bundesligaspiele (und was noch so dazukommt) seiner Bayern zu besuchen. Die Serie begleitet Fussballbegeisterte durch 34 Bundesligaspiele sowie Pokal- und Europacupschmankerl.”

FC Bayern – Werder Bremen 4-1

69’000 Zuschauer

 Nach der verdienten Niederlage gegen Mainz musste die Mannschaft heute eine Reaktion zeigen, um in der Tabelle nicht noch weiter zurückzufallen. Waren doch sowohl Dortmund als auch Gladbach an uns vorbeigezogen. Immerhin spielten die beiden Mannschaften gleichentags gegeneinander und konnten einander die Punkte wegnehmen. Nach der kurzen Anreise per Allgäu-Express trafen wir kurz vor Anpfiff im gut gefüllten Heimblock ein. Der Besuch des im Anschluss stattfindenden Basketballspiels in der umgebauten Rudi-Sedlmayer-Halle wurde leider per demokratischem Beschluss bis auf Weiteres verschoben.

 Die Mannschaft schien heute gut aufgelegt und spielte munter nach vorne. Die Bremer ohne Geltube Wim Tiese im Tor hatten keinen Stich und kassierten nach gut 20 Minuten das 1-0 durch Ribéry. Allerdings verpasste es der FC Bayern, vor der Pause nachzulegen, so dass es vorerst bei diesem Spielstand blieb. Nach Wiederanpfiff passierte, was wir von den vergangenen Spielen gewohnt waren: Mit einem trockenen Schuss ins untere linke Eck wurde unser Supertorwart zum 1-1 überwunden.

 Derweil traf frohe Kunde aus den anderen Stadien ein. Gladbach hatte ebenfalls zum 1-1 ausgeglichen. Mit drei Punkten würden wir wieder die Tabellenführung übernehmen. Das schien die Mannschaft anzustacheln, die sich nach ungefähr 10 Minuten wieder fing und Angriff um Angriff fuhr. Ein klares Foul an Müller führte zum Elfmeter, den der eingewechselte und wiedergenesene Robben sicher zum 2-1 verwandelte. Dann gings schnell: Ribérys 3-1 und ein weiterer Foulelfmeter unseres Holländers führten zum auch in dieser Höhe verdienten 4-1 Endstand. Weils im anderen Spiel bei diesem Ergebnis blieb, war der FC Bayern nach diesem Spieltag wieder dort, wo er hingehört: Auf Rang 1.

Manchester City – FC Bayern 2-0

46’022 Zuschauer

 Als wir die Reise nach Manchester buchten, wussten wir nicht, was uns dort erwartet. Sollte es um den Gruppensieg gehen oder musste der FC Bayern gar um den Einzug ins Achtelfinale bangen? Nichts von alledem war der Fall: Wir standen einen Spieltag vor Schluss als Gruppensieger fest und der Gegner war auf einen Heimsieg und einen gleichzeitigen Ausrutscher von Neapel angewiesen, um im Wettbewerb zu bleiben. Wir arrivierten einen Tag vor dem Kick im Norden Englands und vertrieben uns die Zeit auf dem „German Weihnachtsmarkt“ mit „Gluhwein“ und „German Bier“ sowie einigen wirklich coolen und gemütlichen Pub-Besuchen.

 Am Spieltag änderte sich das Programm nicht wirklich. Einstimmen auf das unbedeutende Testspiel gegen die Ölscheichs mussten wir uns nicht speziell. Ich freute mich einfach auf den neuen Ground und auf das allfällige Ausscheiden der Neureichen, die vor nicht einmal zehn Jahren Durchschnittskicker wie Uwe Rösler beschäftigten und jetzt das Gefühl haben, zur Weltspitze zu gehören nur weil sich ein reicher Mann ein neues Spielzeug zugelegt hat. Aber eines muss ich zugeben: Das „City of Manchester Stadium“, welches heute ebenfalls einen teuer bezahlten Sponsorennamen trägt, ist ein wirklich schönes Stadion, in dem gute Stimmung möglich wäre, wenn das Heimteam denn noch Fans hätte.

 Item. Nachdem unsere Vereinsspitze vor dem Kick noch betonte, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen und es keinesfalls herschenken zu wollen, stellte Don Jupp trotzdem acht Neue auf, die sonst kaum einen Platz in der Startelf finden. Angeblich waren die Stammkräfte grippegeschwächt, naja. Ich halte diesen Schritt zwar für verständlich, aber dennoch ist es nichts anderes als Wettbewerbsverzerrung. Denn: Manchester City war schlecht, Bayern war noch schlechter und so endete ein ereignisarmes, ödes Spiel mit einem 2-0 für die Heimmannschaft, bei dem unser zweiter Torwart Jörg Butt bester Mann auf dem Platz war.

 Die Heim“fans“ verliessen ab der 85. Spielminute das Stadion, so dass dieses bei Schlusspfiff schon fast leer war. Über die gesamten 90 Minuten waren zwei bis drei Mal kurze Anfeuerungsrufe zu hören, sonst nichts. Einen Heimblock gab es nicht, ausser ein oder zwei Blockfahnen sah ich keine Fahnen, keine Doppelhalter und keine hochgehaltenen Schals. So sieht also der hochgelobte englische Fussball ohne sogenannte Fans aus. Schöne neue Welt. Immerhin gewann Napoli gleichzeitig gegen Villareal, so dass die Citizens im Uefacup weiterkicken dürfen. Genauso wie der Stadtrivale. Manchester hat offensichtlich ein Champions-League-Problem.

VfB Stuttgart – FC Bayern 1-2

60’469 Zuschauer

 Die Ausgangslage konnte besser nicht sein: Gladbach hat verloren und Dortmund spielte nur 1-1. Mit einem Sieg konnten wir den Vorsprung auf drei Punkte ausbauen und die Herbstmeisterschaft eintüten, was zu gefühlt 90 Prozent gleichbedeutend mit der Übergabe der guten Meisterschale im Mai 2012 ist. Aber von Vorne: Nach einem kurzen Weihnachtsmarktbesuch am Stuttgarter Schlossplatz waren wir früh beim Stadion, dem erstmals seit dem (zweiten) Umbau ein Besuch abgestattet wurde. Fazit: Ziemlich gelungen. Zwar nervige Kontrollen beim ungefähr vierfach unterteilten und mit 19.50 Euro viel zu teuren Gästeblock, gehört aber sicher zu den besseren Stadien in der Liga.

 Der Kick war sehr ansehnlich. Immerhin waren alle Grippepatienten wundersamerweise wieder genesen. Vor allem der am Dienstag noch todkranke Robben spielte gross auf und rannte auf der rechten Seite auf und ab. Seine Vorlage in der fünften Minute konnte Gomez freistehend aus fünf Metern leider nicht verwerten und die Stuttgarter schossen im Gegenzug das völlig unverdiente 1-0. Heilandtonner, nicht schon wieder, entfuhr es mir. Aber die Mannschaft liess sich nicht aus dem Konzept bringen und erzielte nur fünf Minuten später den verdienten Ausgleich. Dabei blieb es bis zur Pause. Das einzig Bemerkenswerte war die Dummheit Molinaros, der innert fünf Minuten Robben zweimal umsäbelte und dafür zurecht Gelb-Rot sah. Dass das Stuttgarter Publikum unsere Nummer 10 danach eine Stunde bei jedem Ballkontakt gnadenlos auspfiff, zeigt den nichtvorhandenen Charakter der Schwaben.

 In Halbzeit zwei spielte nur noch der FC Bayern und ging verdient 2-1 in Führung. Dass die Mannschaft nach der Führung aber ihr Spiel zeitweise komplett einstellte, war aus meiner Sicht unverständlich. Dass wir so nicht noch den Ausgleich kassierten, war wohl nur eine glückliche Fügung des Schicksals. Mindestens zwei aussichtsreiche Chancen hatten die Stuttgarter standen den Stuttgartern zur Verfügung, welche diese allerdings nicht verwerteten. So blieb es bei diesem Resultat und der FC Bayern führt die Tabelle wieder mit drei Punkten an. So schnell kann’s gehen. Jetzt bleiben in diesem Jahr noch zwei Spiele. Mit zwei Siegen lässt sich dann ganz beruhigt Silvester feiern.

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